• 15.03.2024

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Keine nackten Weiber mit Propofol

bett

» Artikel vom

Michael Jackson hat sein Leben mit Propofol beendet. Er hatte eine Überdosis genommen und ist danach nicht mehr aufgewacht. Propofol ist ein Narkosemittel, das auch in Deutschland verwendet wird. Ich hätte darüber nicht weiter nachgedacht, aber dieses Narkosemittel wurde mir bei meinem Krankenhausaufenthalt injiziert. Und die spannende Frage lautet: Ist der Tod mit Propofol einfach nur geil? Träumt man während des Abnippelns mit Propofol von den schönsten Dingen des Lebens?

Mein behandelnder Oberarzt stand bei mir im Zimmer. Er schaute nach links und rechts. Niemand war in Sicht und so er sagte mir, dass er noch einige zusätzliche Untersuchungen machen wird, da ich jung sei und noch lange Leben soll. Das stimmt und seine Entscheidung war absolut richtig. Ich möchte mindestens 84 Jahre alt werden, so wie es mir mein buddhistischer Wahrsager im hohen Norden Thailands vorausgesagt hat. Diese Auskunft hatte mich nur 129 Baht gekostet. Das ist mehr ein symbolischer Betrag, aber eine Information aus dem Himmelreich zu bekommen, halte ich für ausgesprochen wichtig.

Und so schob man mich in die Röhre, um meinen Kopf zu untersuchen. Frauen sagen mir immer nach, dass ich nicht richtig ticken würde. Auch deswegen war diese Untersuchung extrem wichtig. Die Computertomographie war ganz easy. Ergebnis: Alles in Ordnung. Keinerlei Hirndefekte. Ein bisschen beschissener war das Röntgen der Lunge. Ich musste mein Brustwarzenpiercing entfernen und später bekam ich dieses Teil nicht mehr rein. Das ist natürlich etwas ungünstig, aber noch viel spannender war das Ergebnis der Lungenuntersuchung. Ich habe doch glatt eine Nichtraucherlunge. Sagenhaft. Dabei bin ich ein leidenschaftlicher Raucher seit meinem vierzehnten Lebensjahr. Das hat mich schon positiv überrascht.

Was im Krankenhaus nicht so schön ist, ist das ständige Blut abzapfen. Meine Unterarme sahen nach wenigen Tagen aus wie die eines Junkies. Das war etwas lästig. Ich habe mich zusätzlich auf Diabetes testen lassen, denn seit Jahren kämpfe ich gegen meinen etwas zu hohen Blutzuckerspiegel. Ich liege genau an der Grenze zum Diabetes Typ II und nehme jetzt jeden Tag eine Tablette. Das ist nicht weiter schlimm, aber irgendwie ist nun mein Essverhalten etwas gestört. Ich habe nicht mehr so großen Appetit und nehme stetig ab. Knapp zwei Kilo habe ich bereits verloren und wenn es so weiter geht, dann muss ich wohl oder übel wieder mit etwas Sport anfangen.

Aber zurück zum Propofol. Mein Oberarzt hat mich zur Magen- und Darmspiegelung angemeldet. Nicht ganz so nett war das Abführmittel, um Magen und Darm auszuputzen. Den ganzen Tag hungern und ständig die Gänge zum Kacktopf. Das war nicht so lustig, aber Magen und Darm sind eben für ältere Männer eine wichtige Vorsorgeuntersuchung.

Ich musste ein Merkblatt ausfüllen und da war auch eine Frage nach Implantaten. Natürlich führte ich wahrheitsgemäß meine Schwanzmurmel auf. Man schob mich mit dem Krankenbett in den Untersuchungsraum und zwei Hühner standen da. Ich fragte, wann der sachkundige Arzt kommt? Doch sie antworteten mir, dass niemand mehr kommen würde. Ich erschrak und schob nach, ob sie denn diese Untersuchung schon mal gemacht hätten? Beide Weiber schauten mich entgeistert an und schüttelten den Kopf. Ich gab den Hinweis, dass sie das Propofol sorgfältig dosieren sollen, denn Michael Jackson ist daran verstorben. Die Schwester sagte mir, dass ich etwas träumen sollte und dann spritzen sie mir eine Flüssigkeit in meine Zapfstation am rechten Unterarm. Mein Hinweis wurde einfach nicht beachtet.

Ich lag am feinsandigen Strand bei knapp 30 Grad auf einer Decke. Meinen Cocktail mit Schirmchen stellte ich ab und drei junge Frauen, nicht älter als 21, kamen wortlos zu mir. Ich war von ihrer Schönheit fasziniert. Ein Knackarsch, mit sehr schönen und dicken Brüsten setzte sich auf mein Gesicht und die beiden anderen Häschen zogen mir einfach die Badehose aus. Sie vergingen sich an meinen Penis und kraulten mir die Eier. Wow. Das sind tolle Momente im Leben. Und dann wachte ich auf und schaute in die Fresse einer alten Krankenschwester, die wohl kurz vor der Rente stand. Ich habe geschrien vor Angst. Fassen Sie mich nicht an, brüllte ich im Militärton.

Leider habe ich diesen Traum mit Propofol nicht gehabt. Man träumt überhaupt nichts. Man spürt noch nicht mal eine Leere. Da ist rein gar nichts. Genauso ist wohl der Tod. Ich war enttäuscht, denn ich glaubte und hoffte, dass der Tod mit einem tollen Traum beginnt, der ewig anhält. Dieses Wunschdenken hat sich nicht erfüllt. Die Leere ist erschreckend. Es gibt auch kein Zeitgefühl. Ich wachte einfach wieder in meinem Krankenbett auf und konnte nicht sagen, ob ich drei Minuten oder zehn Tage abwesend war. Der Tod schmerzt nicht, man ist einfach weg. Scheiße. Nur die alte Krankenschwester war Realität. Das war ein echter Schock.

Wenigstens hat mich das Ergebnis der Magen- und Darmuntersuchung zufrieden gestellt. Alles in Ordnung. Bis auf meinen Diabetes bin ich in einem erstklassigen Zustand.

Und ich muss etwas beichten. Ich bin natürlich bei der AOK versichert. Dass ich jemals im Krankenhaus liegen würde, obendrein in einem Zimmer mit wildfremden Leuten, das hatte ich nicht auf meinem Zettel. Ein Einzelzimmer musste her. Die Geldmuschi an der Information sagte mir, dass damit pro Tag 91,- € fällig werden. Wow. Das ist nicht billig. Und so schaute ich in den Himmel, faltete beide Hände zum Gebet und versprach Gott, dass ich ein besserer Mensch werde. Dann öffnete ich meine Geldbörse und fand darin viele, sehr viele Geldscheine. Und Gott konnte sehr gut rechnen. Ich fand dort die exakte Summe für zehn Tage. Ich wischte mir ein Freudentränchen aus dem Auge und zahlte den Betrag. Dann schaute ich dankbar in den etwas regenverhangenen Himmel und flüsterte: „Gepriesen sei der Herr!“

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