• 14.03.2024

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Wiedergeburt

luci

» Artikel vom

Gastautor: Fritz

Es ist drückend heiss und der Ventilator an der Decke bringt eine leichte Brise. Im wackelnden Bett schnauft Dieter und die kleine Leticia aus Medellín gibt alles. Dieter macht, seit er Rentner ist, gerne Urlaub für längere Zeit über den Winter in wärmeren Breiten, so wie auch in diesem Jahre an einem Küstenort in Kolumbien. Natürlich gehören auch im hohen Alter Leibesübungen zum regelmäßigen Programm. Leticia ist schon seit längerer Zeit seine Lieblings-Chica vor Ort. So ist er auch an diesem Dienstagnachmittag bei ihr. Während die beiden voll in Fahrt kommen, läuft Dieter schwitzend rot an und sie nimmt es wie immer als Ansporn und legt noch eine Schippe drauf. Nur anstatt des Schwalles der Freude scheint plötzlich ein helles Licht in Dieters Gesicht. So musste es ja kommen - Kolbenfresser einer guten alten Maschine, die immer gut geölt bis ins hohe Alter von über 80 Jahren auf vollen Touren lief. Leticia merkt es gar nicht sofort, weil Dieters trainierte Reflexe ihn noch mit stehendem Herzen ein paar Sekunden weiter rammeln lassen. Doch als nun auch dieser Funken verglüht, dämmert ihr, was mit ihm geschehen ist. Bevor sie den Kombi ruft, spendet sie noch ein edles Gebet für ihn, schliesslich war er einer ihrer besten Kunden. Der liebe Herrgott erhört dieses und zitiert Dieter persönlich zu sich: „Für diesen absolut grandiosen Abgang hast Du einen Wunsch frei!“, spricht sein Schöpfer. Dieter überlegt: „Ich habe vieles richtig gemacht im Leben, eine Menge Kohle verdient, musste nie Unterhalt zahlen und habe bis zum letzten Atemzug gevögelt wie ein Karnickel. Diese Erfahrung möchte ich ins nächste Leben mitnehmen können, um dies zu wiederholen“ „Für solch einen grossen Wunsch muss ich noch den Luzifer fragen. Er wird eine Bedingung stellen, die Du erst im Anschluss erfahren wirst!“ Dieter stimmt zu. Luzifer erfährt davon und ist so begeistert von Dieters Abgang und seinem Wunsch, dass er es am liebsten selbst so nachleben würde. Nur geht das leider nicht. Und wo der Teufel nicht selbst erscheint, so schickt er eine Frau. Also ist seine Bedingung, dass die Wiedergeburt mit den Erfahrungen des vorherigen Lebens in einer Frau stattfinden solle. Luzifer ist ein echter Teufelskerl. Doch der liebe Herrgott bricht zugleich in lautes Gelächter aus, schliesslich weiss er am besten, aus welchem Holze Frauen geschnitzt sind. Die Aufgabe ist gigantisch, er soll ein Einhorn erschaffen.

Einige Jahre später.

Melina ist ein echtes Einhorn, ein gar göttliches Wesen. Sie ist sportlich, gut aussehend, top gebildet, verdient gutes Geld und vögelt ausgiebig. Eigentlich ist sie zu perfekt, fast so, als hätte der Teufel seine Hand im Spiel. Und tatsächlich hat er das, schliesslich ist sie die Auserwählte der Wiedergeburt. Luzifer musste hart arbeiten, dass sie dahin kommt. Permanent passte er auf und stellte die Weichen des Schicksals. So war sie die letzten beiden Jahre ihrer Schulzeit in einem Internat mit besonderen Lernmethoden, in welchem die zumeist da arbeitenden Quereinsteiger nach einem anderen ganzheitlichen Konzept unterrichteten. Dies legte zwar einen guten Grundstein, trotzdem muss Luzifer mit seinen Kräften fast täglich gegensteuern, sodass sich Melina nicht gehen lässt.
Doch dann passiert es, der Herrgott hat es kommen sehen. Melina wird älter. Beim Einzigen, wo Luzifer bisher nie nachhelfen musste, dem Anbahnen von Beziehungen, läuft es immer schleppender. „Nein, Schluss, Aufhören! So geht das nicht!“ rufen Dieter und der Herrgott in den Keller runter. Luzifer sieht es ein, er hat alles probiert, aber gegen die Wall hat auch er kein Mittel zur Hand. Doch so leicht geben die drei nicht auf. Da Dieters Wunsch der Wiedergeburt von Luzifer gründlich verrissen wurde, bekommt er einen weiteren Wunsch. Nun, so eine Wiedergeburt eines Einzelnen ist Dieter zu egoistisch, schliesslich hat er eine soziale Ader. Er möchte, dass sehr viele Männer sein Leben wiederholen können. Doch wie machen? Schliesslich ist man in Himmel und Hölle stinkfaul und kann nicht ständig bei jedem Einzelnen eingreifen, ausserdem widerspricht der liebe Herrgott, dass nicht jeder pauschal so leben könne, dies müsse sich jeder verdienen. Man kann zwar die Pferde zur Tränke führen, saufen müssen sie alleine. Doch diese Aufgabe ist wesentlich leichter. Ein Herr, den die scheinbaren Schicksalsschläge des Lebens zum Unterhaltspreller werden liessen, startete eine Webseite auf welcher für alle Männer zugänglich alles Wichtige geschrieben steht und schon war die Aufgabe erfüllt.

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