• 18.03.2024

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„Was soll nur aus dem Jungen einmal werden?“

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» Artikel vom

Gastautor: Herr von Bödefeld

„Was soll nur aus dem Jungen einmal werden!“ Eltern und Nachbarschaft machten sich ständig grösste Sorgen. Als Einzelkind zog sich NN meist zurück, keine Freunde, unsportlich und dann diese ständige Beschäftigung mit der Mathematik! Häufig fand man ihn in Parks unter den Bäumen liegend, wo er sich mathematische Problemen beschäftigte. Ein Einzelgänger!! Keine Überraschung war daher, dass auf den hervorragenden Highschool Abschluss ein Studium der Mathematik an einer weltbekannten Eliteuniversität folgte. Als er einmal im Studium zwei seiner Professoren spät abends in einer Deli in stundenlangen Diskussionen über Mathematik traf, da war es um ihn geschehen. Genau so stellte er sich sein Leben nach dem Studium vor. Das war’s - Kaffee und Zigaretten satt und endlose nächtelange Diskussionen über mathematische, noch zu lösende Probleme.

Diese für sein Umfeld offensichtliche Ziellosigkeit beim völligen Fehlen von Ambitionen beunruhigte sein Umfeld ausserordentlich - was soll nur aus dem Jungen einmal werden?

Weiter ging es an eine weltbekannte Eliteuni, wo er das Studium der Mathematik in Rekordzeit mit den besten Ergebnissen und höchsten Auszeichnungen abschloss, gefolgt von einem Doktorandenstudium. Der junge Mann glänzte hier ebenfalls - kein Wunder, dass eine Professur an eben dieser Eliteuniversität folgte. Als Forschungsgebiet wählte er ‘Probleme gekrümmter Oberflächen’, sog. „manifolds“. Schon bald konnte er Lösungen in diesem Spezialgebiet der Mathematik vorlegen und gewann bedeutende Preise und Auszeichnungen.

Warum aber nur trug er keine Socken - auch nicht im strengsten Winter in New England???

Gelangweilt nach einigen Jahren vom Leben in Akademien und ihren immanenten Intrigen suchte und fand er eine neue Herausforderung als Mitarbeiter der IDA, eines Forschungsinstituts seines Heimatlandes, wo er als Codebrecher neue Akzente setzte. Mit seiner Methodik und neuen Ideen zur Analyse gelang es ihm, während des Vietnamkrieges den Code des Gegners und seiner Verbündeten zu knacken. Dabei stütze er sich auf „Muster“, Pattern, welche er im Datenmaterial der Gegner identifizieren und nutzen konnte.

Seine entschiedene Einstellung gegen den Vietnamkrieg hingegen führte jedoch zu seiner Entlassung aus dem Geheimdienst - trotz all seiner Erfolge und Verdienste.

In dieser Zeit - im Alter von 40 Jahren - hatte er privat begonnen, seine mathematischen Fertigkeiten, - aka „Patterns“ - in den Bereichen Analyse der Wertpapier-, Währungs- und Rohstoffhandels anzuwenden. Er konnte klar erkennen, dass seine Methodik sehr profitabel auch auf diese Märkte angewendet werden konnte und strich hohe Profite aus seinen Investments, basierend auf seinen privat gewonnenen Folgerungen, an diesen Märkten ein. Zunächst in recht beschränktem Umfang, jedoch ein sehr willkommenes Einkommen zusätzlich zu seiner Professur an einer neuen Universität.

Weiterhin war er sockenlos unterwegs. Die nackten Füsse in Loafers, auch im strengsten Winter.

Zu dieser Zeit war er bereits verheiratet und hatte mit seiner ersten Frau vier Kinder.

Er überlegte, wie er seine Methodik und gewonnenen Erkenntnisse bei der Identifizierung von „Patterns“ in einem grösseren Umfang mit seinem Zugang zu den Wertpapieren, Währungs- und Rohstoffmärkten anwenden könne. Er gewann Fachkollegen und gründete mit Ihnen gemeinsam ein Unternehmen - seinen ersten Hedgefonds.

Es folgten Jahre des Suchens, Forschens und der Verfeinerung seiner Methodik. Erst dann erst stellten sich nachhaltig und kontinuierlich Gewinne ein. Dabei beschritten er und sein noch kleines Team von Wissenschaftlern aus den Bereichen der Mathematik, aber auch ohne einen Hintergrund im Finanzwesen wie Spezialisten für Signalverarbeitung, Physiker, Psychologie und Statistiker völlig neue Wege. Der Hedgefonds fokussierte sich zunehmend darauf, weltweit die ihn interessierenden Märkte durch im Eigenhandel angewendete mathematische Modelle zu analysieren und die sich daraus ergebenden Trades im Eigenhandel automatisiert eigenständig auszuführen. Dazu nutzten er und seine Mitarbeiter in zunehmendem Masse computergestützte Modelle zur Vorhersage von Marktpreisen. Computer kamen damals gerade auf. Diese Modelle stützten sich auf die Analyse von Unmengen an Datenmaterial, so viel wie es irgend möglich war zu erlangen. In einem zweiten Schritt erfolgte die Analyse von Zufalls-unabhängigen Preisänderungen, welche Vorhersagen über Marktänderungen und deren Richtung erlauben.

Der Erfolg stellte sich ein und blieb in Fachkreisen nicht unbemerkt.

„Es ist überraschend zu sehen, dass ein derart überaus erfolgreichen Mathematiker seinen Erfolg auf einen völlig anderen Bereich übertragen kann“, sagte E. W., Professor an der Princeton University, einer der führenden Physiker unserer Zeit.

Im Laufe der Jahre wurden der Hedgefonds und seine Erfolge legendär. Wobei auf Bekanntheit wenig Wert gelegt wurde und der Fond als Investmentvehikel zunächst nur Mitarbeitern und deren Angehörigen offen stand. Inzwischen können in Unterfonds grosse Anlagefonds profitieren. Nach Abzug diverser Gebühren wurden jahrzehntelang Gewinne von mehr als 30 % pro Jahr eingefahren. Insgesamt hat der Fond seit seinem Start in den 80-er Jahren bisher ca. 105 Milliarden USD an Profiten eingebracht.

Legendär ebenfalls die jährlichen Betriebsausflüge auf seiner privaten Superyacht, zu der die Partner seines Unternehmens und ihre Angehörigen im Anschluss an die Jahreshauptversammlung eingeladen werden. Jedermann in seinem Umfeld hat in den vergangenen Jahrzehnten massiv profitiert.

Er scheut das Licht und den Glanz der Öffentlichkeit und gewährt nur selten Interviews und Einblicke in sein Privatleben. Gerne zitiert er als Erklärung für seine Einstellung Benjamin, den Esel aus „Animal Farm“:

„Gott gab mir einen Schwanz, um die Fliegen von mir fernzuhalten. Aber ich ziehe es vor, keinen Schwanz zu haben und keine Fliegen anzuziehen. Das beschreibt am besten meine Einstellung in Bezug auf die Öffentlichkeit“

Stiftungen, Universitäten und Wohltätigkeitsorganisationen wurden und werden von ihm überaus reich finanziell unterstützt.

Von persönlichen Schicksalsschlägen blieb er nicht verschont. Zwei seiner vier Kinder starben im Erwachsenenalter durch Unfälle.

Bis zum heutigen Tag trägt er keine Socken. Wer ist’s?

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