• 23.04.2024

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Es wird wieder besonders lustig

gericht

» Artikel vom

Ich stehe morgens auf und stelle mich unter die Dusche. Mein Brustwarzenpiercing fängt an zu jucken und das ist ein untrügliches Zeichen, dass heute eine besonders lustige Nachricht kommen wird. Solche Nachrichten mag ich ganz besonders. Ich dusche weiter, stelle mich auf die Waage und mein Gewicht lese ich mit optimalen 82,6 kg ab. Dann brauche ich noch 20 Minuten vor dem Spiegel und schon sehe ich geil aus. Ich bin ein Mann im erfahrenen Alter mit nur wenigen Falten, einem leicht arroganten Blick und natürlich einem butterweichen Herzen. Frauen beschreiben mich zwar als Arschloch, aber wir wissen alle, dass Frauen mit ihren Einschätzungen immer falsch liegen. Heute fühle ich mich besonders gut und bin prächtig gelaunt. Der Tag kann beginnen.

Mein Beruf als Knecht und Diener ist nicht besonders aufregend. Eine meiner Aufgaben ist das Leeren des Briefkastens und die anschliessende Aufbereitung der Post für meinen Chef. Ich fange an die Briefe zu öffnen und ein Brief sticht mir gleich ins Auge.

Mein Chef bekommt Post von einem Amtsgericht und wird als Zeuge vorgeladen. Spannend, mein Brustwarzenpiercing pocht jetzt vor Aufregung. Ich zupfe am Stahl, der durch meine Brustwarze geschossen wurde, und werde geil. Wow! Mein Chef wird wieder einmal vorgeladen, um gegen mich auszusagen. Es geht dabei um meine Scheidung von meiner dritten Ehefrau vor dem Bregenzer Bezirksgericht in Österreich.

Rückblickend hat mein Chef schon einigen Ärger durch mich ertragen müssen. Vor gut einem Jahr bekam er eine Vorladung von der Kriminalpolizei, die gegen mich wegen Unterhaltspflichtverletzung ermittelte. Da er dieser netten polizeilichen Einladung nicht nachkam, musste eine Oberstaatsanwältin ihm ihre persönliche Einladung schicken. Jedenfalls wurde mein Chef von der Oberstaatsanwältin befragt, was meine Arbeitsaufgaben seien und warum ich so wenig verdienen würde. Ich verkneife mir jetzt seine detaillierten Antworten. Mein Chef sieht mich als netten und stets bemühten Kerl an, der durch seine zahlreichen Trennungen traumatisiert ist und deshalb auch tagsüber regelmässig Phasen der Ruhe und Erholung benötigt. Deswegen steht ein Sofa im Büro, wo ich mich gelegentlich ausruhen kann. Jedenfalls wurde das Strafverfahren gegen mich eingestellt, weil ich ein gesetzestreuer Bürger bin. Alles andere hätte mich gewundert.

Dieses Mal muss mein Chef zum Amtsgericht. Das österreichische Bezirksgericht in Bregenz hat über ein EU-Abkommen erreicht, dass mein Chef als Zeuge in meiner Scheidungssache befragt wird. Meine liebe Noch-Ehefrau, ihr erfahrener promovierter Rechtsbeistand und auch die Richterin sind sichtlich verzweifelt. Meine ausländische Ehefrau benötigt unbedingt eine Scheidung nach dem Schuldprinzip und meine erwiesene Schuld, dass ich für die Zerrüttung der Ehe verantwortlich bin. Nur mit so einem Urteil darf sie ihren Aufenthaltsstatus als philippinische Ausländerin in Österreich behalten. Trotz intensiver Recherchen konnten bis jetzt keine Verfehlungen bei mir festgestellt werden, die eine schuldhafte Scheidung rechtfertigen.

Nun haben sich meine Noch-Ehefrau und ihr, warum auch immer, besonders eifriger Anwalt richtige Mühe gegeben. Sie haben behauptet, dass ich geschäftlich ein Betrüger sei, meine Ehefrau als Putz- und Sexsklavin gehalten habe, nebenbei noch homosexuell sei, meine Liebste in den Urlaub gezwungen habe und ich obendrein ein richtiger Frauenhasser sei. Zum Beweis wurde das Männermagazin ausführlich zitiert. Handfeste Beweise sehen jedenfalls anders aus und nun sucht die Richterin händeringend nach Verwertbarem gegen mich.

Das Scheidungsverfahren vor dem Bregenzer Bezirksgericht war bisher richtig lustig und ich hatte meinen Spaß. Die Richterin hat es bis heute nicht verarbeitet, als ich zu ihr sagte, dass es von mir niemals Geld geben wird. Auf einige Fragen habe ich ihr geantwortet, dass sie das schlichtweg nichts angeht. Auch der österreichische Anwalt meiner Ex hat seine Lektion gelernt. Er meinte, er als Anwalt könne mich dazu zwingen, mehr zu verdienen, damit ich Unterhalt an meine Ex zahlen kann. Meine Antwort: „Etwa durch einen bösen Anwaltsbrief?“ Bei dieser Antwort bekam der Anwalt eine rote Birne und kochte sichtlich. Ich musste zwangsläufig grinsen und schaute den Anwalt mitleidig an. Der arme Kerl kann einfach nichts machen und muss meinen Spott hilflos ertragen.

Und nun muss mein Chef ran und die Fragen meiner Noch-Ehefrau und ihres Superstaranwalts beantworten. Die Fragen sollen klären, warum mein Einkommen so gering ist und ob ich homosexuell bin. Immerhin hänge ich oft mit Männern ab und das ist für den gegnerischen Anwalt ein eindeutiges Indiz, dass ich schwul bin. Nun könnte ich einige Schlampen vorladen, die die tadellose Härte meines Schwanzes bezeugen können. Auch können diese Fickfetzen meinen besonderen Einsatz an ihren Körpern beschreiben sowie die schönen Höhepunkte der Ejakulation in diverse Körperöffnungen oder in die Fresse der dummen Hühner. Aber diesen Joker hebe ich mir noch auf. Allerdings darf die österreichische Richterin nicht erwarten, dass ich bei ihr erregt werde, denn ein verkommenes Gebiss mit ungepflegten Zähnen geht bei mir überhaupt nicht. Karies verträgt mein Schwanz nicht. Wenn eine Frau schon nicht gut aussieht, so kann sie wenigstens ein ordentliches Gebiss im Maul haben.

Als ich den Brief vom Amtsgericht durchgelesen hatte, musste ich meinen Chef anrufen und ihm diese freudige Nachricht überbringen. Er lachte schallend durchs Telefon und will sich diesen Termin keinesfalls entgehen lassen. Wegen den Weibern hat mein Chef selbst schon einige Erfahrungen vor Gericht. Eine Exfreundin verklagte ihn auf 20.000,- € Entschädigungszahlung und behauptete Jahre später, dass er sie verprügelt hätte. Mein Chef ist ein von Frauen gebranntes Kind und dieser Termin vor dem Amtsgericht wird ihn weiter prägen. Frauen zocken ab und versuchen dazu jede Möglichkeit zu nutzen. Mein Chef bekommt seine Lektionen gratis durch mich und seinen Spaß wird er sicherlich auch haben.

Somit geht wieder ein sehr schöner Tag im Büro zu Ende und meine Scheidung bietet weiterhin hohen Unterhaltungswert, an dem ich die Leser des Männermagazins natürlich teilhaben lasse. An sich ist es kaum nachvollziehbar, wie sich das Bezirksgericht in Bregenz lächerlich macht und mir diese schöne Plattform zur Berichterstattung bietet. Für die Aufenthaltsbewilligung meiner Noch-Ehefrau macht die Justiz eben alles, selbst wenn sie sich bis auf die Knochen blamiert. Und alle, von meiner Ex über ihren Anwalt bis zur Richterin wissen, dass es mir egal ist. Nur in einem Punkt bin ich empfindlich: Ich werde vor Gericht nicht lügen, um mich wahrheitswidrig schuldig zu bekennen, obwohl das Bregenzer Bezirksgericht mich wiederholt unverhohlen zu dieser Lüge aufforderte. Die dazu erhobenen Falschbeschuldigungen meiner liebsten Ex werden natürlich nicht strafrechtlich verfolgt. Aber auch das juckt mich nicht, denn die einzig wirksame Waffe habe ich. Es gibt niemals Geld von mir und das sage ich allen fröhlich ins Gesicht.


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