• 28.03.2024

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FOCUS Online und die Zensur

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Der erste Teil der Geschichte ist schnell erzählt. Der deutsche Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (FDP) kaufte während einer Dienstreise nach Afghanistan einen handgeknüpften Teppich für 1.400 US-Dollar. Mit 30 kg war dem Minister das Teil jedoch zu schwer und unhandlich zur Mitnahme auf seinem Linienflug. So wurde der Teppich in der deutschen Botschaft in Kabul deponiert und zwei Monate später vom Chef des Bundesnachrichtendienstes persönlich im Businessjet mit nach Berlin-Schönefeld genommen.

Bedauerlicherweise hat der BND-Chef als Importeur den Teppich bei der Einfuhr nicht verzollt und auch der Fahrer des Ministers, der den Teppich direkt am Jet abholte und aus dem Flughafenbereich zum Minister transportierte, versäumte dies.

Der Spiegel hatte den Vorgang aufgedeckt und mittlerweile haben alle Online-Medien mehr oder weniger empört darüber berichtet, darunter auch FOCUS Online.

FOCUS Online manipuliert das Meinungsbild durch Vorzensur der Leserkommentare.

Während der Artikel bei FOCUS-Online nur tendenziös gegen Niebel formuliert war, strotzen sämtliche Leserkommentare vor Empörung über den Minister mit Prädikaten wie Steuerhinterzieher und Schmuggler.

Dabei hat der den Teppich gar nicht eingeführt und war deshalb auch nicht für dessen Verzollung verantwortlich. Auf diesen Umstand wollte ich hinweisen und verfasste meinen allerersten Leserkommentar bei Focus-Online.

„Minister Niebel hat den Teppich nicht eingeführt, sondern der Chef des BND und möglicherweise der Fahrer, der den Teppich aus dem Zollbereich des Flughafens transportiert hat.“

Zehn Minuten später kam eine Email von Focus-Online. Ich freute mich schon auf einen Dank für meine Mühe.

„Ihr Beitrag wurde von uns nach Prüfung durch einen Administrator nicht veröffentlicht. Die Gründe, die zu dieser Entscheidung geführt haben können, entnehmen Sie bitte unserer Netiquette. Eine Erläuterung der Ablehnung ist aus personellen und zeitlichen Gründen nicht möglich. Ihr FOCUS-Online-Administrationsteam“

Ich studierte die Netiquette und danach sind Klarnamen nicht erlaubt. War wohl mein Fehler, ich hatte den Klarnamen „Niebel“ verwendet. Der stand zwar auch mehrfach im Artikel, aber gut, ein neuer Versuch.

„Unklar bleibt in dem Bericht die Antwort auf die Frage, wer für die ordnungsgemässe Verzollung der Ware verantwortlich war. Aus meiner Sicht ist das derjenige, der die Ware in das Zollgebiet einführt.“

Doch auch dieser Leserkommentar fand keine Gnade bei den Zensoren und wurde von FOCUS Online ebenfalls mit Hinweis auf die Netiquette abgelehnt. Die habe ich penibel beachtet, aber OK, nächster Versuch.

„Sehr gut, dank unserer aufmerksamen Presse kommen solche Vorgänge glücklicherweise an die Öffentlichkeit.“

Dieser Kommentar entspricht zwar überhaupt nicht meiner Meinung, hat aber nach den beiden Misserfolgen vielleicht eine grössere Chance auf Freischaltung. Und tatsächlich, einige Minuten später die ersehnte Bestätigungsmail.

„Vielen Dank für Ihren Beitrag! Wir freuen uns auf viele weitere Kommentare von Ihnen auf FOCUS Online.“

Alle 60 bisher veröffentlichten Kommentare auf FOCUS Online verurteilen mehr oder weniger den FDP-Minister, was offenbar der ideologischen Hausmeinung von FOCUS entspricht, aber nicht mit dem tatsächlichen Meinungsbild übereinstimmt.

Von wegen „Fakten, Fakten, Fakten“.

Durch die Vorzensur abweichender Leserkommentare inszeniert FOCUS Online manipulativ ein einheitliches Meinungsbild fernab der Realität. Der Leser hat den Eindruck, als sei die ganze Welt derselben Meinung. Alle pflichten einander bei, abweichende Stimmen sind nicht vorhanden.

Da nicht nur FOCUS Online, sondern auch die anderen „Qualitätsmedien“ ständig die freie und kritische Meinung unterdrücken, sollte man keinen der dortigen Artikel mehr für ernst nehmen. Der geschulte Leser weiß, dass diese Medien alle gleichgeschaltet sind.

(Gastbeitrag)

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