• 27.03.2024

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Der Feind aus dem Osten

moskau

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Im Jahrestakt werden die Sanktionen gegen Russland erneuert und obendrein gibt es jede Menge Hohn und Spott für die russische Regierung. Der Grund ist die angeblich illegale Besetzung der Krim. Nach dem undemokratischen und damit illegalen Umsturz der ukrainischen Regierung im Jahr 2014 gab es berechtigte Sorgen der Russen, dass die Ukraine, wie viele andere ehemalige Ostblockstaaten, der NATO beitreten könnte. Man erinnert sich, dass mit der Wiedervereinigung der BRD und der DDR, was wohl mehr eine friedliche Übernahme der BRD war, eine Osterweiterung der NATO ausgeschlossen wurde. An diese Absprache hielt sich der Westen nicht. Zu verlockend war die Aussicht, Russland militärisch einzukreisen. Das wurde mehr oder weniger getan. Die NATO-Truppen stehen nun an der Grenze zu Russland, weil die baltischen Staaten Angst vor einer russischen Invasion haben. Zwar dürfen in den baltischen Ländern keine NATO-Truppen stationiert werden, aber durch den einfachen Trick der Truppenrotation stehen westliche Soldaten eben doch da, wo sie nicht stehen dürften.

Dass in den letzten Jahrhunderten Landesgrenzen immer wieder verschoben und erst nachträglich legalisiert wurden, wird dabei gerne verschwiegen. Deutschland ist sicherlich ein nettes Beispiel, wie das Schrumpfen eines Landes nachträglich zementiert wird. Die östlichen Gebiete Deutschlands mussten zwangsweise abgegeben werden als Folge der beiden Weltkriege, was erst in den folgenden Jahrzehnten legalisiert wurde. Russland hat sicher kein Problem mit seiner Landesfläche, es ist flächenmäßig das größte Land der Welt. Russland hat mehr ein Menschenproblem, denn durch den Großen Vaterländischen Krieg (2. Weltkrieg) wurde die Bevölkerung dramatisch reduziert. Um mehr als 20 Millionen Menschen. Die damalige Sowjetunion hatte die Hauptlast des Sieges über die Faschisten zu tragen. Dass die Dankbarkeit des Westens dafür mittlerweile auf ein Minimum geschrumpft ist, beschämt viele Menschen mit Verstand. Bei allen politischen Differenzen sollte Europa jedes Jahr am 9. Mai, dem Tag des Sieges, den Russen danken. Mittlerweile wird dieser russische Feiertag jedoch durch den Westen weitestgehend ignoriert.

Trotz aller Querelen sind die Beziehungen zwischen Deutschland und der Russischen Föderation nicht schlecht. Nordstream 2, die neue Gastrasse zwischen Russland und Europa, zeigt, dass die wirtschaftlichen Beziehungen nicht gänzlich abgebrochen sind. Zwar torpedieren die USA dieses Projekt wo sie nur können, aber verhindern können sie es wohl nicht. Die Amerikaner sind ganz demokratisch der Meinung, dass Europa kein Gas von den Russen kaufen sollte. Ganz uneigennützig würden sie in die Bresche springen und ihr Gas an Europa verkaufen. Natürlich zu einem deutlich höheren Preis. Zur Unterstreichung ihres Wunsches haben die USA jede Menge Sanktionen gegen die am Bau der Pipeline beteiligten Unternehmen ausgesprochen. So sieht die demokratische Macht der USA aus. Europa soll und muss genau das tun, was die Amerikaner wollen. Solche Erpressungen gab es von den Russen noch nie. Selbst in Zeiten des kalten Krieges war die Sowjetunion ein stets treuer und geschätzter Lieferant von Rohstoffen, was die Russen bis heute geblieben sind. Nur die hochgelobten Ukrainer sabotierten das. Sie zahlten keine Gasrechnungen mehr an Russland und stahlen obendrein so viel aus der Pipeline, dass in Deutschland fast nichts mehr ankam. Und das soll mit der Fertigstellung von Nordstream 2 Geschichte sein. Wenn die Ukrainer blöd tun, dann können sie es. Die Gaslieferungen an Europa sind mit Nordstream 2 mehr als gesichert.

Auch in den Zeiten von Corona kann es der Westen nicht lassen, kräftig über Russland zu lästern. Die Russen haben als Erste einen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt, doch die ganze westliche Welt hat hämisch darüber gelacht, als wenn die Russen Sirup als Impfstoff verkaufen würden. Das ist die westliche Propaganda. Wer klarsehen möchte, schaut einfach in die Vergangenheit. Die Sowjetunion und nachfolgend die Russische Föderation legten stets großen Wert auf eine hohe naturwissenschaftliche Ausbildung der Bevölkerung. Das ist die klassische Stärke der Russen. Die Russen schickten den ersten Mann und die erste Frau ins All, sie hatten den ersten Satelliten und das erste Überschallflugzeug. Ein besonderer Knaller war das wiederverwendbare Raumschiff Buran. Das amerikanische Space Shuttle kam erst viel später. Obendrein konnte die Buran vollautomatisch ohne Piloten starten, fliegen und landen. Weltraumexperten sind noch heute von der russischen Genialität entzückt. Um so etwas zu entwickeln, werden jede Menge Experten benötigt, die der Westen nicht hat. Auch der Teilchenbeschleuniger wurde von den Russen entwickelt und nicht vom Westen.

Es ist daher kein Wunder, dass die Russen vor dem Westen einen Impfstoff namens Sputnik V gegen Covid-19 einsatzbereit hatten. Mittlerweile ist Sputnik V der Renner, denn es ist ein konventionell entwickelter Impfstoff, so wie beispielsweise der Grippeimpfstoff. Da stellt sich die Frage, wie die Russen das so schnell konnten? Russland beschäftigt Heerscharen von Wissenschaftlern, die nichts anderes tun, als ständig neue molekulare Verbindungen zu suchen. Vereinfacht gesprochen haben die Russen ein unerschöpfliches Archiv davon und von diesem Fundus profitieren sie heute. Wer die Russen unterschätzt, hat wie Napoleon oder die Faschisten schon verloren.

Keine Frage, dass Deutschland eine vierfach höhere Produktivität als Russland vorweisen kann. Aber deswegen sollten die Deutschen die Nase nicht zu hoch tragen, denn Russland hat in der Vergangenheit bewiesen, dass es jede noch so harte Krise überstehen kann.

Im Moment haben die westlichen Gegner Russlands Oberwasser. Der Fall Nawalny macht es ihnen leicht, gegen Russland zu stänkern. Im Wochenrhythmus werden neue Thesen zur Vergiftung des russischen Oppositionspolitikers aufgestellt. Und immer soll der Kreml dahinterstecken. Das passt doch prima zusammen. Die Russen sind zu blöd einen sicheren Impfstoff gegen Covid-19 zu entwickeln und sie sind obendrein zu blöd, jemanden umzubringen. Selbst wer die Russen abgrundtief hasst, bekommt Zweifel an den Wahrheitsgehalt dieser Aussagen. Pikant im Fall Nawalny ist, dass die russischen Ermittlungsbehörden die deutsche Ermittlungsakte nicht erhalten. Wieso eigentlich nicht? Was hat der Westen zu verbergen?

Am Höhepunkt der Russenphobie giftete auch noch die deutsche Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer. Sie sieht Russland als echte Gefahr, der sie mit militärischer Stärke begegnen will. Der Militärhaushalt der Russen beträgt bescheidene 64 Milliarden Dollar. Zur Einordnung dieser Summe: Die USA geben jährlich 607 Milliarden Dollar für ihr Militär aus. Hinzu kommen die Ausgaben der anderen NATO-Staaten. Gemessen an den militärischen Ausgaben sind die Russen dem Westen wohl kaum gewachsen. Angemerkt sei, dass die Russen eh nicht genug Soldaten haben, um Europa von seiner Demokratie zu befreien.

Fazit: Die Gefahr kommt nicht aus dem Osten!

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