• 23.04.2024

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COL (1) - Ein Klick im Internet

col

» Artikel vom

Gastautor: Pancho

Der Wecker klingelt. Es ist der 17.08.2023 / 6:00 Uhr in der Früh. Koffer sind gepackt, noch Kaffee trinken, duschen, fertig machen. Um 07:00 holt mich das Taxi ab.

Irgendwie witzig.

Es war aus einer Laune an einem lustigen Abend im Juli heraus, nachdem ich einen längeren Videochat mit der süssen COL Maus hatte, als ich beschloss nicht weiter auf den Kumpel zu warten. Oft genug habe ich ihm gesagt, dass wir nach Kolumbien MÜSSEN, bei ihm kam aber immer etwas dazwischen und so vergingen die Monate. An diesem Abend habe ich nach Rücksprache mit der süssen COL Maus kurzerhand die Flüge nach COL und zurück gebucht. Ab jetzt gab es kein Zurück mehr. Diverse Angebote geprüft und mich für Lufthansa entschieden. Direktflug musste es sein und selbstredend standesgemäß für einen Minderleister Business-Class. Das kann jeder beurteilen, wie er möchte, ich setze mich unter keinen Umständen über elf Stunden in einen Flieger in die Eco-Klasse in einem schmalen Sitz mit möglicherweise ekligen Sitznachbarn. Ich möchte einen Sitz, der sich zum Bett machen lässt und nette Behandlung. Dazu gehören auch die Vorzüge von gesondertem Check-in ohne Wartezeiten, ggf. Fastlane und vor allem die Sicherheit, dass wenn etwas beim Flug schiefgeht, man nicht mit Hunderten anderen um einen Alternativflug kämpft, sondern die Airline sich darum kümmert.

Das hatte ich mal zu Weihnachten in den USA / Houston. Zu spät angekommen, Anschlussflieger weg, Hunderte hilflos am Schalter, um einen Weiterflug zu ergattern. Wir in der BC wurden in einen Raum geführt, die Airline bat um Entschuldigung, hatte bereits ein Hotel gebucht, wohin wir gebracht wurden, dort noch was zu essen bekommen haben und am nächsten Morgen abgeholt und zum Flughafen gebracht worden. Rein in den Flieger, weiter gehts. So stelle ich mir das vor, und das ist in einem solchen Moment einfach unbezahlbar. 2,5k fand ich für den Flug inkl. Zubringer von und zum nächstgelegenen Kaff fand ich ok. Hab’ ja nicht Monate vorher gebucht.

Ich schweife ab …

Jetzt noch überlegen, wie der Urlaub konkret gestaltet wird. Da es mein erster Besuch in Kolumbien wird, mit der süssen COL Maus besprochen, wohin es konkret gehen könnte. San Andrés ist eine Insel vor Nicaragua, die zu Kolumbien gehört und ein beliebtes Reiseziel ist. Sofort gestrichen. Ist bestimmt eine schöne Insel, aber Touri-Zeugs. Sowas, wie Cancún in Mexiko. Cancún hat durchaus einen wunderschönen Strand mit mehlartigem Sand und auch Luxushotels, in denen man sicher verwöhnt wird. Das Blöde: Cancún hat nichts mit Mexiko zu tun. Es ist von vorne bis hinten künstlich. Hat ein Ex-Präsident hingestellt. Für seine persönliche Rente. Braucht kein Mensch.

Mist, ich schweife schon wieder ab.

Zurück zu San Andrés. Nebendran gibt es eine interessantere Insel. „Providencia“. Ja, das ist mehr mein Geschmack. Sieht wunderschön aus. Natur pur, keine Touristenbunker. Aber ach, der letzte Hurrikan hat die Insel platt gemacht, Hotels sind kaum wiederhergestellt, Buchungen über Internet nicht möglich, also weg damit. Cartagena? Hm, auch eine typische Touri-Ecke. Vielleicht interessant, ist aber nicht, was ich möchte. Santa Marta? Im Prinzip das Gleiche, also auch weg damit. „Palomino“, schlägt die süsse COL Maus vor. Ist in der Nähe von Santa Marta, abgelegen, Mini Kaff, eher was für Rucksacktouristen auf Abwegen. Ja, das gefällt mir schon besser. Im Internet nach Hotels dort gesucht und prompt fündig geworden. Das Coconuco Beach Resort kann man machen. Zack gebucht, fertig. Jetzt noch die Inlandsflüge von BOG nach SMR bei Avianca suchen, buchen, fertig. Mit dem Hotel den Transfer geklärt. Das ist mir wichtig. Die Gründe dafür später.

Irgendwie witzig.

Was so ein kurzer Klick im Internet für Folgen hat.

Es war ein typischer Abend, wie so oft. War vorher mit dem besten Kumpel einkaufen, wir haben lecker gekocht – wie fast immer frischen Fisch –, haben noch lange gequatscht und Bierchen getrunken. Als er ging, war ich noch fit und habe einen Blick ins Internet geworfen. Habe dort was in der Vorschau gesehen, was mir sehr gefallen hat und die Seite aufgemacht. Ich sah nicht viel, nicht mal ihr Gesicht. Etwas sagte mir aber, bleib da, das wird interessant. Mit einem simplen „Hola“ fing alles an. Ich sah' ihr Gesicht. Was für eine Ausstrahlung. Genau mein Beuteschema. Alles an ihr hat mir gefallen. Was es für eine Internetseite ist, überlasse ich der Vorstellungskraft der verehrten Leser.

Wir haben uns auf Anhieb verstanden und schnell Nummern ausgetauscht. Manche Leute kaufen die Nummern. Werde ich nie verstehen und auch nie machen. Wenn ein Interesse da ist, dann gibt es die Nummer – und nicht nur die – von selbst. Mann kriegt sie regelrecht nachgeworfen. Es folgten viele Gespräche und dann die erste Videochats. Ausserhalb der Arbeit, sie also privat und ich erfuhr immer mehr über ihr Leben, die Lebensumstände in COL, ihre Beweggründe, die ich absolut nachvollziehen kann, und vieles mehr. Diese und andere Gespräche mit anderen Mädels dort – und dabei geht es nicht um die Mädels – haben mich immer neugieriger auf COL gemacht. Die meisten Menschen haben in solchen Ländern ein wirklich schwieriges Leben. Täglich kämpfen ist angesagt, wenn man nicht untergehen will. Verglichen damit, lebt jeder Bürgergeldempfänger hier im absoluten Traumparadies. Sie überrascht mich – im Gegensatz zu den meisten anderen – immer wieder aufs Neue. Hat gerade ihr Wirtschaftsstudium abgeschlossen. Ja, alle COLs „studieren“. In COL ist auch der Besuch eines Schminkkurses ein „Studium“. Sie war dagegen tatsächlich auf einer Uni. Über den Level dortiger Unis kann man gerne diskutieren. Ich sage, Hut ab. Sie ist früh, „aus Gründen“, die hier nicht weiter ausgeführt werden brauchen, aus dem Elternhaus ausgezogen, hat sich durchgeschlagen und einen Studienabschluss geschafft. Dass es kein leeres Gerede ist, durfte ich später bei einer längeren Taxifahrt und einem Gespräch mit dem Taxifahrer feststellen.

Schweife schon wieder ab.

Sie sagte, dass sie demnächst eine Europareise machen wird, nachdem sie ihr Studium (Ökonomie) abgeschlossen hat und auch nach Berlin kommen wird. Berlin? Das ist zwar nicht bei mir um die Ecke, hinzufahren ist es mir aber allemal Wert, um sie zu treffen. Habe, wenn ich ehrlich bin, nicht ernsthaft daran geglaubt. Profi, dachte ich. Erzählt mir, was sie glaubt, dass ich hören möchte und es kommt nichts bei herum.

Die nächste Zeit immer wieder Gespräche und Nachrichten ausgetauscht. Zwischendurch hat sie sich sehr rar gemacht. Ich sah meine Skepsis bestätigt, dass es ein Geschäft ist und die meisten Aussagen nichts wert waren. Nichts passiert, habe ja nie den Kopf verloren und keinen Unsinn gemacht.

Dann meldet sie sich. Sie ist tatsächlich in Europa und in der Zeit von da bis da in Berlin. Ob wir uns treffen wollen?

Keine Frage. Was habe ich schon zu verlieren? Natürlich fahre ich hin. Selbst, wenn sie nicht auftaucht. Machen, statt sich später zu fragen, was gewesen wäre, wenn. Kurzerhand das Internet bemüht, Unterkunft gesucht, gebucht und losging’s. Bester Kumpel kennt sich bestens in Berlin aus. Sollte sie nicht erscheinen, kommt er nach oder gibt mir Tipps, wie ich mir dort eine schöne Zeit machen kann.

Bin in Berlin. Nettes Appartement in Berlin-Mitte. Gefällt mir. Riesen Balkon, gut ausgestattet, sauber und gepflegt. Berlin ist mit dem Auto eine Katastrophe, also mit dem Auto zur Bleibe gefahren, um mich zu orientieren, das nächste Dauerparkhaus gesucht und das Auto dort abgestellt. Das Appartement ist von numa. Buchen per Internet, keinerlei persönlichen Kontakt. Man erhält eine PIN, um Tür und Zimmer zu öffnen. Kontakt ausschliesslich per WhatsApp. Fazit: Kann man absolut machen. Funktioniert. Service oder Flexibilität allerdings nicht erwarten. Das wurde später bestätigt, als ich um einen Tag verlängern wollte.

Ich schweife schon wieder ab …

Sie meldet sich. Sie ist auf dem Weg.

Frage noch, ob wir uns draussen treffen und was essen gehen. Ich bin nicht mit der Idee oder gar dem Vorsatz hingefahren, dass irgendwas passiert oder es zur Sache geht. War einfach nur neugierig und wollte sie kennenlernen. Sie schreibt zurück, dass sie geschafft ist. Hat gestern Party gemacht und möchte lieber ausruhen. Nun denn, lassen wir uns überraschen.

Laufe runter, um sie in Empfang zu nehmen. Nehme nur eine Zigarette mit. Sitze da und rauche. Eine abgefuckte Frau mittleren Alters kommt auf mich zu. Ob ich eine Kippe für sie hätte? Sage ihr, dass ich auf jemanden warte und leider nichts dabei habe. Sie schaut verächtlich. Ob sie denn wenigstens an der Zigarette ziehen dürfte? Ähm nein, sorry. Sie beschimpft mich wüst und geht weiter. Ich bin etwas baff. Das ist mein erster Besuch in Berlin. Um genau zu sein, nein, der zweite. Beim ersten hat mich ein windiger Vermögensberater hergebracht, der mich abzocken wollte. Das ist aber eine andere Geschichte. Wie auch immer. Das scheint in Berlin alltäglich zu sein. „Arm, aber sexy“ heisst es. Nennt es, wie ihr wollt. Sowas ist mir noch nie untergekommen. Geht mir aber auch sonst wo vorbei.

Und dann ist es so weit. Habe bis zum Schluss nicht daran geglaubt. Das Uber-Auto hält an und sie steigt aus.

Diesen Moment werde ich nie vergessen. Sie steht leibhaftig vor mir. Und sieht fantastisch aus. Ein wunderschönes Lächeln. Wunderschöne Augen. Eine Augenweide. Das enge Top und dass sie nichts darunter trägt, ist mir natürlich nicht entgangen. Bleibe cool. Da war was. Sie hatte mir mal erzählt, dass sie eigentlich nie Unterwäsche trägt. Scheint so, als ob es nicht gelogen war.



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