• 18.03.2024

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Der Einäugige ist König unter den Blinden

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In meinem Netzwerk sind etliche Führungskräfte. Geschäftsführer, Niederlassungsleiter, Oberbauleiter, also überwiegend Hochkaräter. Und sie haben alle ein schwerwiegendes Problem. Es fehlt ihnen an Personal in allen Ebenen. Bauhelfer, Facharbeiter, Vorarbeiter bis hin zum Bauingenieur und Projektleiter. Der Markt ist praktisch leergefegt. Natürlich gibt es einige wichtige Haken, die den Fachkräftemangel verschärfen. Es werden Spezialkenntnisse gefordert und gesucht oder zumindest die Bereitschaft, sich in ein neues Geschäftsfeld einzuarbeiten. Fachkräfte mit Spezialkenntnissen gibt es momentan kaum und die Motivation zum Lernen scheint bei den Übrigen nicht sonderlich ausgeprägt zu sein.

Hinzu kommen völlig absurde Vorstellungen. Es ist zwar verständlich, dass die meisten Ingenieure in lukrativen Großstädten, wie Stuttgart oder München arbeiten wollen, aber gleichzeitig wird über die exorbitanten Mieten in den Metropolen gejammert. Für kleines Geld eine tolle Wohnung in der City und gleichzeitig einen hochdotierten Job dort zu haben, das widerspricht sich.

In den letzten Jahren sind angeblich jede Menge Frauen auf dem Vormarsch und warten nur auf ihre Chance. Doch das ist ein Mythos, denn diese Fachfrauen existieren schlichtweg nicht bzw. stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Und hier sind nicht Verkäuferinnen oder Nageldesignerinnen gemeint, sondern Frauen mit einem Abschluss in einem technischen Studium. Leider Fehlanzeige.

Ich habe mich wie die Sau geärgert, nachdem ich mich zwei Mal zu einer Weiterbildung angemeldet habe, die jeweils wegen zu wenig Anmeldungen abgesagt wurde. Natürlich sind einige Tausend Euro für eine Weiterbildung eine echte Hausnummer und die Zugangshürden recht hoch angesetzt, aber nur so hält man seine fachliche Qualität hoch. Der Mehrwert liegt einfach in den künftigen Erlösen, die generiert werden können.

Und wer glaubt, das sei nur im Bauwesen so, der irrt sich gewaltig. Ich habe mich an einer Hochschule für eine Weiterbildung über Grundlagen der Elektrotechnik angemeldet. Diese Grundlagen benötige ich für eine andere Weiterbildung im Bauwesen. Nur mit fundiertem Wissen kann man zu den Besten gehören

Jedenfalls bin ich zur Hochschule gefahren, habe das Auto fein im Parkhaus geparkt und stiefelte durch den Haupteingang in das 1. OG. Dort sprach mich eine Frau auf die Veranstaltung an. Wir haben nett geplaudert und sie zeigte mir, wo der Vorlesungsraum ist.

Angemeldet haben sich insgesamt nur fünf Männer und zwei Frauen. Das ist verdammt wenig und wenn man noch bedenkt, dass sechs Leutchen von ihrem Betrieb dort hingeschickt wurden, dann ist das noch bemerkenswerter. Interessiert sich wirklich niemand aus eigenem Antrieb für elektrotechnisches Fachwissen? Zum Glück entsendet ein Großbetrieb jährlich einige Mitarbeiter zur Weiterbildung an diese Hochschule. Nur deshalb wurde mein Kurs nicht abgesagt und zeigt gleichzeitig die Problematik. Fachkräftemangel. Also muss das bestehende Personal richtig fit gemacht werden.

Und so saßen lediglich sieben Interessierte vor einem Professor in einem großen Vorlesungssaal. Niemand hat geschlafen, alle waren voll bei der Sache. Ich habe 15 Seiten mitgeschrieben und alles kapiert. Dabei hatte ich früher einen echten Hass auf Elektrotechnik, doch nun hat sich meine Meinung grundlegend geändert. Der Professor hat das Fachwissen klar und logisch erklärt. Das war schon beeindruckend. Ich kann meine Begeisterung kaum unterdrücken.

Und in einer Pause habe ich den Professor ein wenig interviewt, was denn so in der Elektrotechnik abgeht. Die von ihm geschilderten Fakten sind erschreckend. Die Durchfallquote in der Elektrotechnik liegt bei ca. 50%. Da war ich platt. In manchen Klausuren liegt die Durchfallquote bei satten 100%. Ich musste den Professor nochmal fragen. 100%? Ja. Und viele Studenten erreichen noch nicht mal einen einzigen Punkt von 100. Sind denn so viele Abiturienten völlig verdummt? Ja, das ist leider so.

Der Professor erklärte mir, dass es zwar ein Recht auf ein Studium gibt, aber eben nicht auf einen Abschluss mit Titel. Da ist Leistung gefragt und wer die nicht bringt, der fliegt. Statt aufmerksam zuzuhören wird in den Vorlesungen Zeitung gelesen oder mit dem Handy gespielt. Viele interessieren sich nicht dafür, was der Professor da vorne erzählt und wundern sich dann über ihr miserables Prüfungsergebnis.

Und wer diese erschreckende Realität mit den zahlreichen Alleinerziehenden und den Forderungen der Frauen im Allgemeinen in Zusammenhang bringt, der versteht was da schief läuft.

Bei so vielen Dummen und Faulen gibt es freilich jede Menge Vorzüge und zwar für denjenigen, der den Ehrgeiz hat, etwas aus seinem Leben zu machen. Da muss man sich noch nicht mal richtig anstrengen. Die halbe Kraft reicht praktisch schon aus, um ganz vorne mitzumischen.

Ich bin am Freitagabend glücklich nach Hause gefahren. Mir hat der Unterricht sehr gut gefallen und ich bin genau auf dem richtigen Weg. Manche meinen, dass ich es mit 50 übertreibe und diese Weiterbildungen bei mir nicht notwendig seien. Mag sein, aber umso geiler ist es, wenn ich das Fachwissen habe und andere nicht. Das sichert mir Arbeit bis ins hohe Alter.

Gesellschaftspolitisch reden wir von einem Desaster, aber wer kann die heutige Zeit schon ändern? Männer werden von Alleinerziehenden und linksgrün versifften Schulen zu Faulpelzen erzogen, die sich primär um Haushalt und Familie kümmern sollen. Millionen von Frauen leben von Sozialleistungen. Sollen sie es tun und immer wieder jammern, wie schlecht es ihnen geht und wie wenig Geld sie haben. Und was mache ich? Ich plane für den Herbst schon die nächste Weiterbildung, wieder in Elektrotechnik. Sensoren ist ein Thema, das mich brennend interessiert. Die gibt es auch im Bauwesen. Nichts geht über tiefgreifendes Hintergrundwissen.

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