• 24.04.2024

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Alle Jahre wieder (1)

baumholen

» Artikel vom

Gastautor: Santerra

Alle Jahre wieder kommt die Zeit, in der die liebe Familie aus allen Himmelsrichtungen zusammenkommt, um gemeinsam das Fest der Liebe zu begehen. Viele nennen es Weihnachten, auch wenn das aus Gründen der Rücksichtnahme auf viele unserer neuen Mitbürger ein für manchen in meiner Familie vielleicht etwas überholter Begriff sein mag. Begangen wird dieses im Neusprech genannte Lichterfest meist im städtischen, ca. 300qm großen Einfamilienhaus von Familie Links.

Die Protagonisten

Aber beginnen wir mit den Protagonisten, nennen wir sie doch Familie Links, Familie Grün, den Eltern LiGrü, Familie Gut und der Cousin nebst Flamme. Vorausgeschickt sei noch, dass es sich bei den Damen Links und Grün um Schwestern handelt und eigentlich beide Familien Linksgrün sind.

Familie Links lebt wie angesprochen in einem ca. 300 Quadratmeter großen Einfamilienhaus in dem früher mal drei Familien gelebt haben, in einem sogenannten guten Stadtteil einer bayerischen Großstadt. Natürlich wird in diesem Stadtteil grün gewählt, auch wenn dort kaum einer das Parteiprogramm gelesen hat. Grün ist gut. Basta. Papa arbeitet in Teilzeit in einem dem ö. D. nahestehenden, örtlichen Betrieb mit ganz vielen armen, benachteiligten Neubürgern zusammen, die er verzweifelt versucht, sowohl in die Gesellschaft zu integrieren, als auch in Lohn und Brot zu bekommen.
Wenn man seinen Aussagen Glauben schenken darf, dann ist beides aber nur von mäßigem Erfolg gekrönt. Die Ableitung, die er aus seinen täglichen Erfahrungen zieht, ist „die Gesellschaft und die Wirtschaft sind schuld!“. Die zahlreichen Neubürger empfindet man als Bereicherung, solange diese nicht zu nahe am eigenen Stadthaus wohnen und somit den Wert der Immobilie nicht nach unten ziehen können.

Mama arbeitet im technischen Bereich und findet ihre tägliche, zweistündige Pendelstrecke, die sie für ihren Job auf sich nimmt, steht nicht im Widerspruch zu den von ihr voll unterstützten Klimazielen. Sie würde ja näher arbeiten, es gibt aber nichts. Ein Schuldiger ist auch schnell gefunden, die Wirtschaft. Mit ihren zwei Kindern stellt sie einfach keiner ein. Trotz sehr gutem Studium.
Hochgradig staatsgläubig.

Familie Grün lebt in einer anderen Stadt und hat ebenfalls ein Einfamilienhaus, aber mit nur 280qm Wohnfläche. Auch hier haben früher mal mehrere Familien gelebt. Wobei es hier Pläne gibt ein Stockwerk zu vermieten, dies würde jetzt, wo Mama schon wieder schwanger ist, etwas das Einkommen sichern und man müsste bei dem Mietpreis, den man verlangen kann, nicht mehr die eigene Kohle zum Abzahlen des Kredits einsetzen, sondern die Tilgung würde der neue Mieter übernehmen. Man würde diesen Mieter ja auch umsonst wohnen lassen, aber die Bank will einfach jeden Monat Geld sehen. Grundsätzlich ist man gegen Kapitalismus, ist ja ganz klar, aber sie können das System leider nicht ändern, so gerne sie das auch würden.

Papa Grün arbeitet im öffentlichen Dienst und ist aufgrund von Umständen de facto unkündbar. Und genau so ist auch die Haltung zur Erwerbsarbeit.
Mama Grün arbeitet in Teilzeit in einem Konzern im Marketing, wird für wenig Arbeit mit viel Geld voll geschmissen und ist entweder schwanger, krank, im Urlaub oder im Homeoffice.
Auch hier gilt, dass man Bereicherung positiv sieht, solange diese nicht vor der eigenen Haustüre stattfindet.
Hochgradig staatsgläubig.

Das Elternhaus von Links und Grün bestehen aus zwei ehemaligen Beamten. Beide mittlerweile in Pension. Mama LiGrü hat mal gut geerbt, was auch die oben genannten Einfamilienhäuser erklärt, die selbstverständlich dick bezuschusst wurden. Da in dieser Familie nur Töchter zur Welt gekommen sind, hat Papa LiGrü nichts zu melden und man hat manchmal das Gefühl er lebt etwas in seiner eigenen Welt. Mama und Papa sind auch getrennt, wollen sich aber nicht scheiden lassen. Man versteht sich noch gut. Jetzt wo man nicht mehr so viel Platz braucht, da die Kinder ihr eigenes Leben leben, wurde das große Familienhaus verkauft und jeder von den Beiden lebt in großzügig bemessenen Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Großstädten. Drei weitere Eigentumswohnungen sind gut vermietet und sichern zusammen mit dem Erbe einen angenehmen Lebensabend.
Totalitär staatsgläubig.

Familie Gut, quasi der Vierte im Bunde, besteht aus einer klassischen, heute als modern geltenden Patchworkfamilie. Auch sie sind mittlerweile im Rentenalter, allerdings mit bodenständigen Berufen. Zwar links, aber wenigstens mit einem Rest an Realitätssinn. Dieser Realitätssinn liegt darin begründet, dass sie vor Renteneintritt selbst für ihren Lebensunterhalt richtig arbeiten mussten und eben nicht wie die Anderen geerbt haben.
Mama im Gesundheitssektor, (Stief-)Papa im Marketing.
Mittlerweile in der Realität angekommen, seit dem nicht mehr sonderlich staatsgläubig und erst recht nicht mehr grün. Insofern sympathisch als dass sie das Verhalten des phösen Putlers politisch nachvollziehen können, was bei Familientreffen auch immer wieder für lustige Eskalationen sorgt, da der Putler in den Familien Links und Grün als der personifizierte Leibhaftige gilt. Zumindest so lange die Öffentlich-rechtlichen das so propagieren.

Der Cousin, bzw. seine neue Flamme haben dieses Jahr im Eskalationsszenario eine tragende Rolle eingenommen, deshalb wird er hier auch extra vorgestellt. Er ist 28, seine Flamme ist 24. Ein ganz normaler Kerl. Mag sein Auto und sein Motorrad, steht dem Leben offen gegenüber, vertritt aber eher konservative Werte. Eigentlich passt er so gar nicht in diese Familie, also genauso wenig wie ich. Wir verstehen uns somit prima. In keinster Weise staatsgläubig, er wählt vermutlich aber trotzdem das, was man als guter Bayer eben wählt.

Fortsetzung folgt …



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