• 15.03.2024

Das Männermagazin

Freie Männer kommentieren

Nur dieses eine Mal

familie

» Artikel vom

Gastautor: Santerra

Ich möchte euch heute meine direkte Erfahrung in einer Beziehung mit einer AE mitteilen. Eine Kurzform davon habe ich schon mal in der Vergangenheit als Kommentar geschrieben, als ein ehrenwerter Mithater meinte, er müsse eine AE besteigen und glücklich machen.

Vorab sei gesagt, ich würde es nicht wieder tun. Dies liegt weniger an dem Menschen an sich, sondern eher an der Situation und den Umständen, in welchen sich Alleinerziehende befinden. Zur Ergänzung meiner persönlichen Erfahrung empfehle ich auch die Recherche in einschlägigen Videoportalen mit Stichworten wie „XX reasons why you should not date a single mom“ usw.

Wie wir alle wissen, feiern sich die AEs immer als starke und unabhängige Powerfrauen, die den Alltag rocken und die ultimativen Multitasker darstellen. Wahrscheinlich hätten sie deswegen nach eigener Darstellung auch ein Managementsalär verdient. Wie war das in der Kaffeewerbung „Ich leite ein kleines und sehr erfolgreiches Familienunternehmen“. Lasst euch gesagt sein, dass 98 % davon Bullshit sind.

Hierarchie und der Expartner

Als neuer Freund von Mama kommst du von außen in bestehende Familienstrukturen rein. Dies muss dir immer bewusst sein. Damit einher geht auch eine Hierarchie. Zuerst kommt das Kind, dann der (immer böse) Ex und dann erst du.

Du bekommst die volle Breitseite des Streits mit dem Expartner ab. Entweder weil deine Holde dich mit ihren Problemen zutextet, was er denn für ein Ar.... sei, nicht regelmäßig und generell zu wenig zahlt, und was er nicht alles gemacht hat, etc. Manchmal aber auch direkt, weil der Ex ein Pudel ist, welcher jetzt meint, er müsse sauer auf dich sein und dich angreifen, weil du jetzt seine Exmuschi vollspritzt.

Er wird immer wieder bei euch auftauchen, vielleicht sogar zu Geburtstagen da sein, etc. Kurzum, er ist omnipräsent.

Er ist der Vater von ihrem Kind. Viele Frauen werden es früher oder später nochmals mit dem Vater des Kindes versuchen, wegen "der Familie". Dann schaust du ebenfalls in die Röhre und vielleicht warst du nur Mittel zum Zweck, um dem Expartner eins reinzuwürgen. Oder (von der Frau so geplant), den Neid und die Eifersucht des Ex auf dich zu ziehen, auf dass sie interessanter / wieder interessant für ihren Ex wird.

Dadurch, dass du in dem Konstrukt aber nur die dritte Geige spielst, wirst du genauso behandelt. Zuerst kommt das Kind dran, dann gilt es etwas mit dem Ex zu regeln, und dann darfst du vielleicht mal am Wochenende aufschlagen und für externe Bespaßung sorgen. Die Verwandtschaft des Ex sind ja Onkel, Tante, Oma und Opa von dem Kleinen. Auch mit ihnen wirst du zwangsläufig zu tun haben. Und wer sitzt nicht gerne mit dem Expartner und dessen Sippe am Sonntagnachmittag am Kaffeetisch?

Sozial-, Sexleben und der Ersatzpapa

Wenn du noch nie „ernsthaft“ mit Kindern zu tun hattest, so wirst du von jetzt auf gleich voll ins kalte Wasser geschmissen. Der Kleine wird seine Grenzen massiv bei dir austesten und dich bis zur Weißglut treiben. Er meint das nicht böse, sondern tut das, was Kinder tun, er testet Grenzen aus.

Ob du willst oder nicht, du bist trotzdem mitverantwortlich für die Schieße, welche die Eltern verbocken oder verbockt haben. Er wird es auch an dir auslassen.

Das Geschwätz von „Ich suche keinen Ersatzpapa“, das deine neue Freundin anbringt, kannst du ganz getrost in die Tonne kloppen. Zwar ist richtig, dass der Kleine einen biologischen Vater hat, jedoch wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit häufiger im Alltag präsent sein. Das heißt zwangsläufig, dass du eine Vaterrolle übernehmen musst, weil auch du einen ganz wesentlichen Einfluss auf den Kleinen hast. Dieser Umstand führt früher oder später dazu, dass deine Holde von dir einfordern wird, dass du auch mal auf den Kleinen aufpasst, irgendwas regelst, irgendwas besorgst. Glückwunsch, ab jetzt fütterst du die fremde Brut durch. Diese Forderungen fangen ganz klein an und steigern sich im Laufe der Zeit in die Unendlichkeit und Selbstaufgabe. Zum Schluss sollst du zum Elternabend gehen. Es ist ja nur dieses eine Mal. Sagt sie.

Sie wird aber vor allem deine Zeit einfordern. Da ist dann ganz schnell nichts mehr mit „ich gehe heute Abend mit meinen Kumpels feiern“. Das Argument, welches kommen wird, ist oft „wir wollen auch was von dir haben“. Eigentlich ist es nur ein Egotrip der Dame, weil sie erstens somit Carearbeit (ich liebe dieses Wort ;-) ) auf dich abwälzen kann, und zweitens am Freitagabend nicht alleine herumsitzen will. Alternativ macht sie auch einen Mädelsabend und du passt auf den Kleinen auf. Das ist ja wohl kein Problem für dich. Es ist ja nur dieses eine Mal. Hatte sie das nicht schon mal gesagt?

Der Kleine wird sich an dich gewöhnen und dich als Vaterersatz ansehen. Du bist ab jetzt ein Vorbild und das zieht weitreichende Konsequenzen nach sich. Kein Fluchen, nicht besoffen nach Hause kommen oder das Wochenende am Motorrad schrauben.

Deine Kumpels wollen spontan vorbeikommen? Vergiss es. Der kleine schläft.

Apropos ausschlafen, du hast einen anstrengenden Job? Klasse, das mit dem Ausschlafen hat sich ab jetzt auch am Wochenende erledigt. Der Kleine ist um 06:00 Uhr wach und erwartet dasselbe von dir. Selbstverständlich braucht die Dame des Hauses auch Unterstützung, wenn sie oder der Kleine mal krank sind. Der richtige Vater ist nämlich ein Arsch und weigert sich den Kleinen zu nehmen. Laut deiner Freundin liegt das daran, dass er kein Interesse an seinem Kind hat. Eine Behauptung, die du immer wieder hören wirst. Vielleicht liegt es aber auch an den vielen Anwaltsbriefen, Vorwürfen, Forderungen. Oder an dem zwei Jahre andauernden Sorgerechtsstreit, an dessen Ende der Vater fast sein gesamtes Vermögen verbrannt hat, und sein Kind trotzdem nur alle zwei Wochen für ein Wochenende sehen darf. Und das auch nur, wenn er vorher von München bis nach Berlin und wieder zurückfährt. Egal, auf jeden Fall ist der Ex an allem schuld und will nicht. Und deswegen sollst du jetzt einspringen. Das ist ja wohl kein Problem für dich. Es ist ja nur dieses eine Mal. Schon wieder.

Dementsprechend richtet sich auch euer komplettes Sexleben nach den Kindeszeiten aus. Spontan ist nicht mehr. Eher so geplant, weil Samstag von 11 bis 14 Uhr ist er bei Oma. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass AEs oftmals im Bett richtig Gas geben, um dich so als Versorger an sich zu binden. Dafür machen sie oftmals jede Sauerei mit.

Ein Nachteil ist aber, du wirst jeden Streit mit dem Ex mitbekommen und euer Sexleben wird darunter leiden. Entweder weil sie „den Kopf nicht für Sex freihat“, oder „Stress“, oder du darfst dir kurz vorher noch den letzten Klopper vom Ex anhören. Da kannst und willst du nicht mehr.

Urlaub gibt nur noch in kinderfreundlichen Hotels mit lauter plärrenden Kindern um dich herum. Im Urlaub gibt es noch weniger Sex, weil die „Oma Zeit“ von 11 bis 12 am Samstag wegfällt. Die Alte während des Urlaubs zwangsweise leise und im verschlossenen Bad aufbocken, macht man auch nur mit 18 Jahren und wenn, dann spontan. Ansonsten bekommst du auf Dauer nur Kreuzschmerzen davon.

Habe ich schon erwähnt, dass dein Anteil an den Urlaubskosten aufgrund der finanziell angespannten Situation deiner Freundin mindestens 3/4 beträgt? Aber du tust es laut ihr ja nicht für sie, sondern für das Kind. Diese Ausrede wird sie auch bei jeder Gelegenheit vorschieben. Apropos finanziell angespannt, jetzt kommt der Winter und der Kleine ist so gewachsen. Da wird auf jeden Fall neue Kleidung fällig. Der Arsch von Ex hat wieder mal nicht oder nur zu wenig bezahlt. Ob du wohl dieses Mal bis nächsten Monat die Kosten für die Kleidung vorschießen könntest, der Strom war diesen Monat so teuer, du bekommst es auch ganz bestimmt zurück. Das ist ja wohl kein Problem für dich. Es ist ja nur dieses eine Mal. Warte … langsam erkenne ich ein Muster.

Generell lässt sich sagen, dass AEs die Hypergamie auf Steroide leben. Irgendwann nach einer gewissen Zeit, wenn die Powerfrauenphase abklingt und selbst die naivste AE mit der Realität konfrontiert wird, beginnt die verzweifelte Suche nach einem neuen Versorger. Den ersten Versorger haben sie schließlich in die Wüste geschickt. Wenn der jetzt auch noch die finanziellen Ansprüche nicht wie von der Dame gewünscht und ihrer Rechtsanwältin damals prophezeit erfüllt wurden, dann ist Alarm angesagt. Der Satz „ich suche keinen Versorger, ich kann selbst für mich und mein Kind sorgen“ kann genauso wie die Aussage, dass sie keinen Ersatzpapa sucht, den modernen Mythen zugeordnet werden.

Trennung und die Zeit danach

Du wirst den kleinen Racker trotzdem irgendwann lieben, hast aber nichts mitzureden oder gar zu entscheiden. Im Zweifelsfall wird deine Freundin einfach darauf beharren, dass du ja nicht der Vater bist. Es ist ihr Kind und sie hat mehr Erfahrung mit der Kindererziehung, als du. Ein Argument, dass auch der Kleine irgendwann mal anbringen wird. „Du hast mir nichts zu sagen, du bist ja nicht mein Vater!“.

Wenn es auseinandergeht, leidest du wie ein Hund. Schließlich hast du dich an den Kleinen gewöhnt und wenn er dich mal gerne hat, dann völlig bedingungslos.

Der Kleine wird noch viel mehr traumatisiert werden als du, weil ihm schon wieder eine männliche Bezugsperson geraubt wurde.

Da du in der Vergangenheit nur noch irgendwas Kindgerechtes mit anderen Elternpaaren und deren verzogener Brut gemacht hast, wird von deiner alten Clique nicht mehr viel übrig sein. Das musst du alles wieder neu aufbauen.

Der schmerzhafteste Punkt wird aber der Folgende sein:

Der Kleine wird dich nach der Trennung vergessen. Das schmerzt dich dann am meisten. Er war noch ein kleines Kind und je jünger er war, desto schneller wird er dich vergessen. Du kannst dir also nicht mal einreden in der Zeit etwas Positives für den Kleinen getan zu haben. Oder erinnert ihr euch noch an Personen, die mal für 1 - 2 Jahre in eurem Leben waren, als ihr selbst vielleicht 5 Jahre alt wart? Eben!

Wenn dir das zum ersten Mal bewusst wird, erwischt dich das richtig.

Zusammengefasst bleibt:

Egal, wie sehr sie etwas anderes beteuert, es wird früher oder später Selbstaufgabe von dir verlangt werden. Dein / Euer gesamtes Leben wird nach dem Kleinen ausgerichtet und du stehst lediglich an dritter Stelle.

Es hat seine schönen Seiten, aber du wirst zwangsläufig zum Pudel degradiert werden. Und diesen letzten Satz meine ich nicht zynisch, sondern bitterernst.

Der einzige Vorteil ist, dass du, wenn du eines Tages aufwachst und dir bewusst wird, was du hier eigentlich tust, ohne rechtliche Konsequenzen gehen kannst. Wer weiß, vielleicht lernst du ja eine andere, tolle Frau kennen? Auf der Party von Freunden vielleicht? Vielleicht kommt ihr ins Gespräch, weil sie dich um eine Zigarette bittet, ihre seien grade ausgegangen. Das ist ja wohl kein Problem für dich. Es ist ja nur dieses eine Mal …

Diskutiere über diesen Artikel und teile Deine Erfahrungen mit anderen Lesern!

Beachte bitte die Kommentarregeln!

Wenn Du selbst spannende Themen oder interessante Erfahrungen hast, dann schreib doch einen Gastartikel darüber, natürlich völlig anonym. Unser Gastartikelportal mit weiteren Informationen findest Du hier.

Hast Du auf dieser Seite einen Fehler entdeckt? Auf unserer Fehlerhinweisseite kannst Du uns darauf aufmerksam machen und eine Korrektur vorschlagen.

Alle Artikel im Archiv lesen - Das Männermagazin

»Mumu Manu

mumuschwesig

Manuela Schwesig, eine vor kurzem noch schwangere Frau, will nun ganz besonders skurrile Ideen gesetzlich verankern. Entsprechend…

»Die Masterin

sperma

Die Medien lassen keinen Zweifel daran, dass Frauen heute in allem besser sind als Männer. In der Schule bringen Mädchen…

»Miteinander reden

pbanner

Für einen netten Lacher hat letztes Weihnachten der Herr Steinmeier gesorgt, seines Zeichens oberster Grüßaugust mit einem…

»Lichtspiele

pbanner

Die Filmkunst liegt in Ruinen darnieder. Wer heute ins Kino geht oder sich das aktuelle Zeug über andere Medien reinzieht,…

Das Männermagazin

Freie Männer kommentieren


Über uns
Impressum
Datenschutz