• 15.03.2024

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Hamsterradmechanik

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Gastautor: Fritz

Einsteigen bitte, das Rad beginnt gleich zu drehen. Aber wer hat je der grossen komplizierten Maschine namens Hamsterrad unter die Haube geschaut? Wer weiss schon, warum er drin ist, bzw. dass er überhaupt drin ist? Die meisten Einzelbausteine dürften bekannt sein, das Zusammenwirken als Ganzes wird jedoch nirgendwo veranschaulicht. Wie also funktioniert dieses Hamsterrad, in welchem die grosse Masse oftmals sogar mit Begeisterung ein Leben lang rennt? Lassen wir uns die einzelnen Teile betrachten.

Einkommen

Beginnen wir beim Erwerb, dabei spielt der Unterschied, ob selbständig oder angestellt, nicht mal eine so grosse Rolle. In einer frühen Steinzeitgesellschaft funktionierte das recht einfach. Jemand erarbeitete sich etwas, indem er jagte oder sammelte, verbrauchte dies komplett selbst oder tauschte es 1:1 gegen etwas anderes. So aber heute nicht - geht beispielsweise ein Handwerker angestellt arbeiten und muss von seinem Nettoerwerb einen anderen Handwerker bezahlen, so beträgt das Verhältnis eher 1:6 oder schlechter. Zum einen sind es die bekannten Steuern und Sozialabgaben, jedoch ist es auch direkte und indirekte staatliche Bürokratie. Für jede geleistete Zeiteinheit an Wertschöpfung muss ein immer höherer Anteil unproduktiv gearbeitet werden. Das betrifft sowohl direkte Bürokratie für den Staat, als auch innerbetriebliche Bürokratien und staatlich verordnete Bürokratie gegenüber privaten Stellen. So wird dem real wertschöpfend Tätigen nur ein Bruchteil seiner Arbeit in die eigene Tasche gewährt.

Wohnen

Nun zu den größten hamsterradrelevanten Ausgaben. Die bedeutendste, mit im Schnitt bis zu einem Drittel der Gesamtlebensausgaben betragend, ist das Wohnen. Der Staat ist bestrebt, die Ausgaben für das Wohnen stetig und hochzuhalten. Da ein jeder Wohnen muss, kann hier niemand entrinnen. Der Schlüssel hierzu ist, dass sowohl Mieter als auch Eigentümer immer am Zahlen gehalten werden müssen. Als Mieter ist dies natürlich stärker der Fall, es trifft aber den Eigentümer nicht viel weniger. Dies beginnt bei der Erstellung von Wohngebäuden. Zunächst wird das benötigte Bauland möglichst knapp und damit teuer gehalten, schön begründet mit dem grünen Begriff des bösen Flächenverbrauchs. Ist das Bauland einmal da, werden sowohl die Erschliessung als auch die dazugehörige Bürokratie dazu möglichst teuer gehalten. Weiter geht es mit dem Bau. Immer absurdere Vorschriften machen zum einen das selbständige Bauen immer schwieriger als auch die Kosten im Allgemeinen immer höher. In Verbindung zum ersten Abschnitt des Artikels, dem Erwerbseinkommen, muss der Bauherr ein Vielfaches seines Nettoeinkommens ausgeben, um die gleiche Arbeitsstundenanzahl der Bauarbeiter zu bezahlen. Und wenn die Verteuerung des Neubaus irgendwann nicht mehr zieht, weil die Bevölkerung schrumpft, so holt man eben neue Bevölkerung von aussen.

Nun ist das Häuschen fertig, doch das Zahlen hat erst angefangen. Grundsteuern, die in naher Zukunft massiv steigen werden, Strassenreinigungen, Kontrollgebühren für Heizungen – die Liste ist lang. Hat die Kommune Langeweile, dann wird die Strasse saniert und der Hauseigentümer darf zahlen. Doch damit nicht genug, ein kreditfreies Haus ist dem Staat ein Dorn im Auge. So gibt es munter immer neue Sanierungsvorschriften, um angeblich das Klima zu retten. Heizungen, Fassaden und andere Sachen müssen nach gegebener Zeit mit aufwändigsten und teuren Massnahmen erneuert werden. Um dem ganzen Nachdruck zu verleihen, wird auch die Energie bis weit über die Schmerzgrenze künstlich verknappt und verteuert. Wird das Haus irgendwann vererbt und ist dabei schuldenfrei, so werden in Zukunft für immer mehr Häuser selbst bei Vererbung an Kinder Erbschaftssteuern fällig – wieder muss gezahlt werden. Natürlich wird das Medial für die dumme Masse mit angeblich „leistungslosem Einkommen“ ins passende Framing gesetzt.
Alternative Wohnkonzepte, um dieser Kostenlawine zu entkommen, werden von staatlicher Seite konsequent unterdrückt. Weder darf man im Gartenhäuschen wohnen, noch dauerhaft im Wohnwagen. Auch Tinyhäuser, Wohncontainer, werden über Vorschriften kleingehalten. Dies wäre zwar zur normalen Wohnung ein grosser Komfortverlust – aber ein Ausweg aus dem Wohnhamsterrad. Gibt es nicht, könnte ja jeder kommen.

Auto

Nach dem Wohnen ist das Auto eine der grössten Ausgaben. Da dies für die Mehrheit notwendig, ist und nebenher auch ein Statussymbol darstellt, setzt auch hier der Staat an. Ziel ist es auch hier, die Autofahrer am Zahlen zu halten. Es beginnt analog zu den Häusern bei der Herstellung der Fahrzeuge. Mit immer mehr Zulassungsvorschriften und -verboten werden diese entsprechend teuer. Anders als beim Bauland kann man Autos nicht direkt verknappen, aber mit den politisch induzierten Störungen in den Lieferketten seit Anfang 2020 sorgt man indirekt für diese Verknappung. Ist das Fahrzeug einmal im Besitz, halten laufende Steuern auf das Kfz selbst und natürlich horrende Steuern auf den Kraftstoff den Fahrer am Zahlen. Und auch hier gilt, es soll nicht zu lange halten, dafür sorgen im Notfall städtische Fahrverbote, sodass das Fahrzeug nicht alltagstauglich bleibt.

Frauen

Dieser Punkt wird hier nur kurz erwähnt und gilt nur für Männer. Frauen sind ein gigantischer Ausgabeposten für Männer. Das gilt sowohl für die Anbahnung als auch für das Halten von Beziehungen, denn die Konsumkosten sind mit Frau um ein Vielfaches höher. Das dicke Ende kommt auch hier zum Schluss, wenn es an die Trennung geht und Kinder vorhanden sind. Gezahlt werden muss (fast) immer. Zu dem Thema gibt es mehr als ausreichend Lesestoff im Männermagazin. Jedoch tut sich hier ein Riss im System auf, sofern „Mann“ da als MGTOW nicht mitspielt. Weil das Einkommen ist in der Regel so eingespielt, dass dieser Posten vom Durchschnittsmann mit bezahlt werden können muss. Als Nichtmitspieler ergibt sich hier die Möglichkeit, das Hamsterrad zumindest deutlich langsamer drehen zu lassen. Das ist natürlich gefährlich und damit kein Wunder, dass diese Herren gern medial als „gefährlich“ dargestellt werden.

Kapital

Sollte nach dem durch den Staat reduzierten Einkommen und verteuerten Ausgaben doch etwas übrig bleiben, so darf auch hier das Hamsterrad nicht gestört werden. Ein gewisses Mass an Kapitalbildung gesteht man den Läufern im Rad zu, weil dies natürlich zum schnelleren Laufen animiert. Aber auch hier gilt, dass der Zugang v.a. zum Produktiv- und Grundkapital erschwert, bzw. gut abgeschöpft wird. Bei Immobilien sind dies die oben erwähnten Punkte. Bei Aktien ist es vor allem die abgeschaffte Spekulationsfrist, die auf lange Sicht eine Substanzbesteuerung aufgrund inflationär verzerrter Preise darstellt. Am liebsten ist es dem Staat natürlich, wenn der Bürger sein Erspartes in Forderungen anlegt, weil diese zum einen indirekt über Staatsanleihen zu ihm zurückfliessen und gleichzeitig über die Inflation stetig entwertet werden. Kippt der Hamsterradläufer irgendwann tot um, so greift natürlich die Erbschaftssteuer. Dauert das Umfallen länger, fressen Pflegekosten einen nicht unerheblichen Teil des Kapitals auf.

Zusammenfassung

Mit dem beschriebenen System wird dafür gesorgt, dass zunächst nur wenig von der Wertschöpfung in die Tasche des Einzelnen fliesst und gleichzeitig fast alles wieder in direkt und indirekt erzwungene Ausgaben gelenkt wird. Damit sichert sich der Staat einen Grossteil der Wertschöpfung und verhindert, dass der Läufer aus dem Hamsterrad aussteigen kann. Im Endergebnis arbeiten nur relativ wenige produktiv und sehr viele sowohl im Staat als auch in der Privatwirtschaft unproduktiv bürokratisch. Daneben fliesst ein grosser Teil in die Taschen derjenigen, die gar nichts machen. Weil Unproduktive und nicht Arbeitende damit direkt vom Staat bzw. dem System abhängig sind, sichert man sich dadurch deren Loyalität und damit die Wahlstimme. Da diese Gruppen wählertechnisch die Mehrheit stellen, wird das Hamsterrad so schnell nicht aufhören zu drehen. Es ist das ideale Gerät, welches die Machteliten für ihren Machterhalt nutzen und Bürger zu Untertanen macht.

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