• 19.04.2024

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Supafly ist wieder da

bar

» Artikel vom

Gastautor: Supafly

Akt 1:

Schönes italienisches Restaurant. Burrata, Fischplatte und Lasagne: 40 EUR (zu zweit). Wein: 70 EUR. Beim Hinausgehen mit ein paar Leuten ins Gespräch gekommen. Diese kannten den Barbetreiber und so konnten wir draussen umsonst weitertrinken. Mit dabei eine 50-Jährige, ihr Sohn nebst dessen Verlobten und eine Freundin. Der Sohn wird heiraten, hat aber irgendwie keinen Bock drauf. Die Frau will und die Mama findet es ganz toll. Die Mama war auch mal verheiratet, ist aber geschieden und seit 1 Jahr Single, obwohl sie nicht so schlecht aussieht. So Typ MILF. Mein Kumpel, Vasektomie, nicht verheiratet, keine Kinder, Kohle, erklärt seinen WayOfLife. Heiraten müsse doch nicht sein. Man kann auch so zusammenleben. Beim Heiraten besteht das Problem, dass man meistens länger zusammenbleibt, als man es will, einfach, weil die Trennung an bürokratische Hürden gebunden ist. Der Kumpel hat nicht gesagt, dass der Mann nach Scheidung meistens pleite ist. Der Sohn meinte daraufhin: "Siehst Du, Mama". Die Alte wurde forscher. Einerseits hat sie meinem Kumpel kontra gegeben und andererseits mir über die Haare gestreichelt und ihre Hand fortlaufend auf meinem Knie entlang bewegt. Mein Kumpel erklärte dann, dass er eine offene Beziehung führe, weil das "geil" wäre. Die Informationshoheit hat der jeweils andere Part, der Fragen stellen kann und so wird keiner verletzt, wie es bei der Fremdgeherei der Fall ist. Der Kumpel kam erst von einem Workshop in Schweden mit 500 Teilnehmern zurück, der den Teilnehmern verschiedene Orgathemen für Rollenspiele näher erläutert. Beim Abendprogramm hat er sich für die "Sensuality"-Party entschieden, was sich als Orgie in einer Hotelsuite mit 60 Leuten entpuppt hat. Die Erzählung, wie eine überaus gelenkige Schwedin im Doggystyle den Arsch in die Höhe reckte und gleichzeitig mit dem kompletten Bauch auf der Matratze lag und kreisrunde Bewegungen ausführte, brachte die Alte auf die Palme, die behauptete, dass mein Kumpel unglücklich sein müsse, weil er keine Liebe empfinden könne. Wenn man den Richtigen sieht, dann würde es "klick" machen und man würde denjenigen binnen 48 Stunden in Las Vegas heiraten. Mein Kumpel meinte, dass das keine Liebe, sondern pure Dummheit wäre. Die Alte machte nun den Philosophen-Lehrer und gab Kontra, während sie mir weiter über das Knie und nun auch den Arm streichelte. Der Sohn schaute teilnahmslos zu und wandte sich erwidert ab, als seine Mutter von der Form der Muschi ihrer Freundin anfing zu erzählen, die sie gesehen hat, als die Freundin im Krankenhaus ein Kind zur Welt gebracht hat. Dies alles lief unter dem Aspekt "Glück", worauf hin mein Kumpel seine Vasektomie ins Spiel brachte. Von da an glitt die Diskussion ab und wir suchten bald die nächste Lokalität auf. Telefonnummern wurden nicht mehr getauscht und die MILF war eher unglücklich, dass wir (ich) gegangen sind.

Akt 2:

Weiter gings in eine Bar. Gut gefüllt, mit allen Altersklassen. Vier Plätze waren noch frei, die wir schnell belegten. Zwei Damen sassen auch schnell bei uns. Die eine jung und hübsch, die andere etwas älter. Dennoch: Kurz vier Shots bestellt und schon waren wir im Gespräch. #gameon. Die Ältere wurde in Ägyptologie promoviert und die Jüngere macht darin gerade ihren Master. Ich bin neben der Jüngeren gesessen und mein Kumpel neben mir. Augen auf bei der Platzwahl. Interessante Diskussionen, wobei ich den beiden Löcher in den Bauch gefragt habe, inklusive eines kurzen Übersetzungstestes von einigen Hieroglyphen. Dabei wurde wieder mein Knie bearbeitet. Diesmal von der Jüngeren, die versuchte mir alles zu erklären und das Erklärte noch einzumassieren, was meinen Kumpel sichtlich nervte :-). Tja, Ägyptologie ein interessantes Fach, wenn man aus reichem Hause kommt oder heiratet. Ansonsten dauern die Promotionen 7 Jahre, sind nur teilweise durch eine 50 % Stelle abgedeckt und danach bekommt man mit viel Glück eine Stelle im Museum. Für vielleicht 2500 Brutto. Es gibt wohl 7000 Hieroglyphen, eine Grammatik nebst Zeiten und viele Schriftstücke zum Übersetzen. Ausserdem sind erst 70 % der Städte ausgegraben, wobei die Städte ausgegraben, die Fundstücke katalogisiert und dann alles wieder zugeschüttet wird. Vermutlich darf dann ein paar Jahre später die nächste Expedition nochmals ran. Nach ein paar Stunden verabschiedeten wir uns auch hier und zogen weiter.

Akt 3:

Eine normale Eckkneipe. Apfelwodka: 4 EUR. Spielautomaten an der Wand. Der Klientel entsprechend, aber alles nett. Claudia, die Wirtin, geht erstmal auf Tuchfühlung und hat mich ordentlich abgegrabscht. Absolut nicht mein Fall, auch wenn ich schon ordentlich besoffen bin. Jörg, der schwule Tenor, der nicht singen darf, schiebt einen Schein nach dem anderen in den Automaten und versucht nebenher Porzellantafeln mit Sternzeichen zu verkaufen und labert jeden an, ob er nicht kaufen möchte oder eine Freundin habe. 10 EUR sind in ca. 4 Minuten weg. Kein Wunder, dass der Gauselmann Milliardär ist. Dann gab es noch eine Griechin mit einem Freund, der Philosophie studiert. Mein Kumpel war wieder in seinem Element und es gab ein schönes Battle über die präferierte Gesellschaftsform in Deutschland. Die Beziehung zwischen der Griechin und dem Freund scheint offener zu sein und so wurde dieses Mal das Knie meines Kumpels bearbeitet und alles während der Freund irgendwelchen Bullshit zum Besten gab. Um 4:30 schmiss uns Claudia raus, sie wolle jetzt schlafen. Jörg hatte keine Kohle mehr, die hatte ja der Gauselmann und so hat jeder noch 3 EUR gegeben, dass auch seine Zeche bezahlt war. Ich bin mit dem kapitalistischen UBER heim, was der Griechin nicht gefallen hat und habe dann erstmal den ganzen Samstag mit "Schädel" im Bett verbracht.

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