• 07.12.2024

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Mein lustiges Scheidungsverfahren vor dem Bregenzer Bezirksgericht

gericht

» Artikel vom

Nun dauert mein Scheidungsverfahren schon zwei Jahre und ein Ende ist nicht in Sicht. Zahlreiche Unterhaltsprozesse und meine nunmehr dritte Scheidung, diesmal in der Alpenrepublik Österreich, sowie diverse Zivilklagen wegen des Männermagazins und - nicht zu vergessen - die Strafanzeigen wegen Unterhaltspflichtverletzung nach §170 StGb. haben mich nachhaltig geprägt.

Nun sind Scheidungsverfahren besonders interessant, denn hier zeigt sich das wahre Gesicht der Klägerin, die einst die liebe Frau war, mit der man das Bett, Geld, Sorgen und Glück teilte.

Ich werde oft gefragt, warum ich so oft geheiratet habe. Spätestens nach der zweiten Scheidung hätte ich wissen müssen, dass eine Ehe mit mir generell zum Scheitern verurteilt ist. Dieser Ansatz ist völlig falsch, denn die Frauen haben mich als einen Mann gesehen, der es wert ist, geheiratet zu werden. Es kommt eben auf den Blickwinkel an. Natürlich mag ich Frauen, doch lasse ich mir weder die Butter vom Brot kratzen, noch den Kühlschrank plündern. Das sind meine großen Stärken. Von mir gibt es nichts. Ich zahle keine Anwaltskosten, keine Gerichtskosten und Unterhalt können die Frauen auch vergessen. Unter diesen Gesichtspunkten ist das Heiraten völlig harmlos, weil es keine späteren Rechtskonsequenzen gibt. Deshalb trete ich stets ohne Anwalt auf und verteidige mich selbst, obwohl es nichts zu verteidigen gibt. Weil ich weder Hab und Gut, noch geheime Auslandskonten oder sonstige Wertsachen besitze, sind mir die Urteile letztlich wurscht. Jede Niederlage ist ein Sieg für mich, da die Klägerinnen ihren Sieg stets selbst finanzieren müssen.

Meine dritte Scheidung vor dem Bregenzer Bezirksgericht ist reine Satire und das ohne mein Zutun. Nachdem ich lange Zeit nichts mehr vom Bregenzer Bezirksgericht gehört habe, flatterte vor kurzem eine neue Einladung für den März herein. Nun hat die Richterin gewechselt, wobei die Gründe hierfür nicht bekannt sind. Ich jedenfalls freue mich auf die neue Richterin mit Doppelnamen und Doktortitel, denn immerhin darf sich nun eine weitere Juristin mit mir und dem Männermagazin beschäftigen.

Meine Taktik vor Gericht ist ziemlich simpel, aber effektiv. Keine Anschuldigungen gegen die liebe Nochehefrau, außer ich habe hieb- und stichfeste Beweise. Keine unnötigen privaten Informationen von mir und ansonsten unnachgiebig in der Sache. Im österreichischen Familienrecht gibt es bei Scheidungen noch die Schuldfrage. Damit meine liebe Ehefrau als Ausländerin ihren Aufenthaltsstatus behalten darf, benötigt sie zwingend ein Urteil, das mich als Schuldigen am Scheitern der Ehe ausweist. Und damit begann die Satire schlechthin. Zunächst bekam die Klägerin auf Kosten der Republik Österreich Verfahrenshilfe auf ihre unbegründete Behauptung hin, dass ich ein geschäftlicher Betrüger sei. Nach Bestätigung der Verfahrenshilfe hatte die Behauptung ihren Zweck erfüllt und wurde deshalb wieder zurückgezogen. Diese klassische Falschbeschuldigung hatte natürlich für die Klägerin keine rechtlichen Konsequenzen.

Nun schoss die Klägerin ungezügelt aus allen Rohren gegen mich. Die ehelichen Verfehlungen sind: Arbeitsverbot, langweilige Urlaube, kein Mitspracherecht, Sklaverei als Putz- und Sexsklavin, Frauenhass wegen meiner Öffentlichkeitsarbeit und sogar homosexuell soll ich sein, weil ich mit Freunden in den Urlaub gefahren bin. Beweise konnte die Klägerin nicht vorlegen, außer einigen Ausdrucken aus dem Männermagazin. Das freute mich ganz besonders, denn immerhin musste die Richterin deshalb das Männermagazin lesen.

Die Klägerin hat sich bisher um Kopf und Kragen geredet. Im Antrag auf die Verfahrenshilfe hat sie gelogen, indem sie ihre monatliche Rente verschwieg. Auch das hat bisher keine Rechtskonsequenz gehabt. Zudem hatte die Klägerin einen Teilzeitjob während der Ehe, den sie dem Bregenzer Bezirksgericht verschwieg. Stattdessen sagte die Klägerin, dass sie ein Arbeitsverbot gehabt hätte. Die langweiligen Urlaube entpuppten sich als Reisen auf Ihren Wunsch hin zu ihrer Mutter in die USA. Das Kartenhaus aus Lügen fällt über der Klägerin zusammen. Bemerkenswert war die promovierte Richterin, die mich im Prozess belehrte, die Wahrheit zu sagen, was für die Klägerin offensichtlich nicht galt. Frauen sagen anscheinend immer die Wahrheit, weil sie niemals einen Grund haben, die Unwahrheit zu sagen.

Meine Taktik, selbst keine Angriffspunkte zu bieten, wird aufgehen. Die bisherige Richterin hat vergebens versucht, mich zu einer Einigung zu bewegen. Ich sollte mich einfach schuldig bekennen und damit wäre das Scheidungsverfahren schnell beendet, so die Richterin. Diese Rechtsauffassung der Richterin teile ich nicht, denn ich fühle mich hier unverfroren zu einer Lüge aufgefordert, obwohl ich belehrt wurde, die Wahrheit zu sagen. Das passt nicht zusammen, aber ein Mann muss nicht zwingend die Logik einer Juristin verstehen.

Nun gibt es im März einen neuen Verhandlungstermin und das Thema lautet: Güteverhandlung und Unterhalt. Ich habe den Eindruck, dass die neue Richterin die Akte noch nicht intensiv studiert hat, denn meine Botschaft, dass ich weder Anwalts- noch Gerichtskosten und auch keinen Unterhalt zahlen werde, kam bei ihr noch nicht an. Das brachte die bisherige Richterin immer auf die Palme, aber schließlich musste ich die Wahrheit sagen. Auch die Forderung des gegnerischen Anwalts, dass ich eben mehr verdienen müsse, fand ich zum Schmunzeln lustig. Nun bin ich nicht respektlos, aber durchaus erschüttert über die primitive Vorgehensweise.

Lange hat sich der gegnerische Anwalt mit meinem nicht vorhandenen, geheimen Auslandskonto beschäftigt, auf dem ich 70.000,- € gebunkert haben soll. Mein Vorschlag: „Wenn Ihr das Konto findet, dann teilen wir natürlich.“ Köstlich! Auch die Drohung, wenn ich nicht zahlen sollte, dann würde man mich Exekutieren, ging ins Leere. Meine Antwort: „Da kommen Sie zu spät.“ Nochmals köstlich! Die Behauptung, dass ich erst in der Ehe zum angeblichen Frauenhasser mutiert bin, ist ebenso ein Eigentor. Seit 2006 bin ich mit diversen Projekten im Internet bekannt. Die Zeitschrift „Focus“, der NDR und andere Medien berichteten darüber. Abermals köstlich! Auf die Frage der Richterin, woher ich das Geld für meine Urlaubsreisen habe, antwortete ich: "Ich mache es wie die Frauen. Ich lasse mich einladen." Ist das nicht köstlich? Nein. Das ist schlichtweg der Hammer!

Ja, ich belustige mich über dieses Scheidungsverfahren. Das mag aus Sicht des Bregenzer Bezirksgerichts unanständig sein, aber daran sind sie selbst schuld. Das Gericht akzeptiert die unzähligen Falschbeschuldigungen der Klägerin gegen mich und ich amüsiere mich darüber. Der Unterschied besteht darin, dass die Klägerin eine Straftat begeht, die bisher (noch) nicht geahndet wurde und ich finde es halt lustig. Belustigt zu sein ist nach österreichischem Recht erlaubt und darüber im Männermagazin zu berichten dient lediglich der Aufklärung.

Die neue Richterin hat nun die einmalige Chance, diese Satire zu beenden, indem sie klare Regeln vorgibt. Die Schuldfrage muss geklärt und Falschbeschuldigungen müssen bestraft werden, weil auch ein Scheidungsverfahren auf geltendem Recht basiert. Einen Deal wird es mit mir nicht geben. Ich bestehe auf ein Urteil, weil ich und auch die Leser des Männermagazins die Gründe erfahren möchten, warum ich schuldig oder unschuldig bin. Auch möchte ich diese Beurteilung in eine mögliche vierte Ehe einfließen lassen. Ich heirate eben gerne und die Hochzeitspartys mag ich ganz besonders.

Vom promovierten gegnerischen Anwalt habe ich für eine künftige Ehe schon gelernt, wie ein Ehemann in Österreich bei einer Scheidung seine Unschuld beweisen kann. So muss der Ehemann die Ehefrau stetig befragen, ob der Tag, das Wochenende oder der Urlaub schön waren. Über das Ergebnis jeder Befragung ist ein Schriftstück anzufertigen, das von der Ehefrau zu quittieren ist. Auch hat die Ehefrau monatlich eine Quittung über die Höhe des erhaltenen Taschen- und Wirtschaftsgeldes zu unterschreiben. Darüber hinaus ist Aufgabenverteilung in der Ehe laufend zu dokumentieren. Die Ehefrau ist zu befragen, ob sie glücklich ist und welche Maßnahmen der Ehemann einleiten soll, damit die Dame noch zufriedener wird. Ich finde das bemerkenswert, aber so ist es in der Alpenrepublik Österreich. Die österreichische Ehe ist halt etwas ganz besonderes.

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