• 29.03.2024

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Gastautor: Icecube

Die wärmenden Sonnenstrahlen schienen durch das Fenster auf das Gesicht der 17-jährigen Marie, die mit knappem Minirock und sehr offenherzigen Top, zusammen mit ihrer Mutter, in der Küche einen Kuchen backte. Es missfiel ihrer Mutter, dass sich ihre Tochter immer so freizügig kleidete, aber sie ermahnte ihre Tochter nicht, denn sie hörte sowieso nicht auf sie. Marie zerbrach währenddessen die rohen, harten Eier an der Küchentischkante und liess das Eidotter auf das Mehl in der Schüssel gleiten. Im Hintergrund erklang Musik aus einem schon etwas in die Jahre gekommenen Radio. Die letzten Noten des Musiktitels wurden gespielt, dann moderierte der Radiosprecher einen neuen Song an und die ersten Töne drangen in die Ohren von Mutter und Tochter. Plötzlich fingen beide an zeitlich mitzusingen.

„Qué será, será, whatever will be, will be, the future's not ours to see, qué será, será“, hallte es wie aus einem Chor. Nachdenklich schaute dabei Marie ihre Mutter an.
„Mutti, wie wird denn meine Zukunft aussehen?“, fragte Marie ihre Mutter in einem sehr ernsten Ton. „Werde ich reich sein? Und glücklich?“
„Ach, meine liebe Tochter, was soll ich dir sagen?“, seufzte ihre Mutter. „Du hast im Leben im Prinzip zwei Wege, die du gehen kannst. Der eine ist am Anfang leicht, aber wird später kompliziert, der andere ist am Anfang schwerer und ermöglicht dir dann aber alles.“
„Jetzt hast du mich neugierig gemacht“, erwiderte gespannt ihre Tochter. „Das musst du mir genauer verraten.“

„Es ist nicht sehr einfach zu erklären“, entgegnete ihre Mutter und holte tief Luft. „Beim ersten Weg brauchst du, als junge Frau, keine besonderen Fähigkeiten oder eine irgendeine Ausbildung, um glücklich zu werden. Du musst dir nur einen richtigen Mann angeln, solvent, gebildet und fleissig sollte er sein, dann gehört dir die Welt. Du musst nur etwas gehörig sein und dann kannst du ein sehr schönes Leben führen.“
„So einfach kann das nicht sein!“, widersprach Marie. „Da gibt es einen Haken!“
„In der Tat“, setzte ihre Mutter fort. „Du musst eine sehr gute Liebhaberin sein und solltest dich von ihm durch das Leben führen lassen. Mache den Mann glücklich, dann wird es dir auch gut gehen! Er kümmert sich um alles, sofern du ihn stets ausreichend huldigst.“

„Nein, das ist nichts für mich“, sagte Marie nachdenklich. „Ich habe meinen eigenen Kopf und da will ich auch lenken und führen. Wir leben ja nicht mehr in den 50er Jahren.“
„Mein Kind, das war damals gar nicht so schlimm für deine Grossmutter“, klärte die Mutter auf. „Deine Grossmutter hat das Leben mit den vielen Freiheiten sehr genossen. Eines Tages wurde alles zwar etwas eintönig, aber sie hatte immer ein sehr stressfreies, angenehmes Leben und dein Grossvater war immer gut zu ihr.“ Die Mutter trank einen Schluck Wasser aus ihrem Glas. „Du kannst aber auch den zweiten Weg wählen.“
„Und der wäre?“, entgegnete Marie. Nebenbei schüttete sie Vanillezucker und einen Beutel Backpulver in die Schüssel.

„Du bist fleissig in der Schule und wirst eine intelligente Frau. Dahinter steckt zwar viel Arbeit und Ehrgeiz, aber als Frau werden dir stets alle Steine aus dem Weg geräumt, die dir diesen Werdegang erschweren könnten. Es gibt zahlreiche Förderprogramme nur für Frauen, sodass nur noch ein Bruchteil der Bemühungen erforderlich ist, die ein Mann für die gleichwertige Ausbildung braucht. Und danach suchst du dir auch wieder einen solventen Mann.“

„Und was nützt mir dabei die Ausbildung?“, wollte es Marie genau wissen. „Wieso muss ich mir so viel Mühe machen?“
„Du verstehst dadurch die Welt besser und der Mann kann dir die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Es gibt keinerlei Abhängigkeiten mehr von dem Mann und du kannst ihn jederzeit verlassen, denn du hast eine abgeschlossene Ausbildung im Ärmel, mit der du auch alleine auf eigenen Beinen stehen kannst. Wenn du keine Ausbildung hast, dann weisst du nicht so gut, wie du den Mann manipulieren und in deine gewünschte Richtung lenken kannst, denn dann verstehst du knifflige Zusammenhänge nicht so gut. Du kannst in der Beziehung fordern und bekommst immer das, was du auch willst.“
„Und was mache ich, wenn mich der Mann verlassen sollte?“, fragte Marie und schaute ihre Mutter dabei mit grossen Augen an.

„Es ist kein Problem, denn die eigenen Kinder kannst du mitnehmen und der deutsche Staat sorgt dafür, dass es dir an nichts fehlen wird. Als Frau gibt es nahezu unendliche Unterstützungen, die du erhalten kannst und die Rechtsprechung wird immer auf deiner Seite sein. Du kannst dann arbeiten, aber du kannst auch ohne Arbeit, mit dem Geld vom Staat ein sehr gutes Leben führen. Du hast also nichts zu verlieren.“
„Das habe ich noch nie so gesehen“, dachte sich Marie. Sie schaute sich selber an und stellte fest, wie freizügig sie sich gekleidet hatte und dass sie auf Männer anders wirkte, als sie es wollte. Ihre Mutter hatte den Kopf leicht geneigt und schaute nachdenklich in die Luft. Sie dachte an ihre Vergangenheit zurück und es wurde ihr bewusst, dass sie sich für den ersten Weg entschieden hatte. Im Radio wechselte wieder der Musiktitel. Beide schauten sich die an, ihre Mundwinkel gingen freudig nach oben und erneut fingen sie an mitzusingen.

“It's hard out here, for a bitch it's hard, for a bitch, for a bitch, for a bitch, it's hard“, hallte es erneut im Chor.

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