• 18.04.2024

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Gastautor: Itallian Stallion

Ich möchte mich hiermit outen. Als stiller Mitleser des Männermagazins der ersten Stunde. Wieso ich nun erstmalig in Erscheinung treten möchte ist aber ganz einfach: Danke dem Gründer.

Im Jahr 2013, damals noch auf der Berufsschule, erzählte mir ein Klassenkamerad von einem Typen bei Anne Will. Er gab dabei lustige Zitate aus der Sendung zum Thema Unterhalt und Scheidung zum Besten. Ich war verwirrt und interessiert zu gleich. Soviel Direktheit im Öffentlich-rechtlichen Fernsehen?

Zuhause machte ich mich gleich daran das Video zu schauen. Ich war begeistert. Ich bewunderte die Art, die Authentizität und Ehrlichkeit. Und das mit damals gerade einmal 18 Jahren. Ich sah Parallelen, wo doch die 20-jährige Ehe meiner Eltern gerade gescheitert ist. Untreue Mutter, bis zur Selbstaufgabe schuftender Vater, der alles Geld seiner Familie zur Verfügung stellte. Irgendwann musste er die Koffer packen. Er hatte ja nie Zeit.

Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt schon regen Kontakt zum anderen Geschlecht. Freundinnen, Affären sowie auch längere Beziehungen. Man kann sagen ich war gewiss kein Kind von Traurigkeit, besonders nicht in Bezug auf Frauen. Es fiel mir immer leicht zu bekommen was ich wollte.

Ich begann das Männermagazin zu studieren und zu verfolgen. Ich las mich ein, folgte den Artikeln und genoss dabei jeden einzelnen. Das Ganze dann noch getoppt von den zahlreichen Videos aus dem MM. Legendär. Ich sah immer mehr Parallelen zu der gescheiterten Ehe meiner Eltern, zu Beziehungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, zu meinen Beziehungen oder gar zu der neuen Bekanntschaft meines Vaters.

Die Jahre vergingen, ich schloss die Ausbildung ab und das Studium begann. Dual, d.h. 50% arbeiten im Betrieb, 50% Präsenzunterricht in der Hochschule. Auch hier waren sie wieder. Die Mädels. Eine schlauer und schöner als die Nächste. Schulische Überfliegerinnen, angestellt oftmals bei namhaften Konzernen. Klar, dass ich meine Finger nicht bei mir lassen konnte.

So begann eine leidenschaftliche Affäre mit einer Klassenkameradin. Sexy, blond, intelligent und versaut im Bett. Oder auch mal im Vorlesungssaal, je nach Lust und Laune. Sie befand sich zu dem Zeitpunkt leider noch in einer langjährigen Beziehung. Mir wurde versichert, die Beziehung natürlich sofort zu beenden. Und ich war so naiv, ihr zu glauben. Was dann folgte war ein Meisterstück der weiblichen Verführung:

Ich, die interessante Affäre am Studienort. Der Bad Boy fernab der Heimat.
Er, der Trottel in der Heimat, der für Nachhilfe und für die Schwiegermutter herhalten muss.

Die Monate gingen ins Land. Ich erhielt ständig neue Ausreden warum ihr die Beendigung der Beziehung zu ihrem Freund gerade jetzt nicht passt. Ihr Freund hingegen erhielt abends einen Gute-Nacht-Kuss von ihr am Telefon. Er war dabei wohl im Glauben sie befände sich in ihrer eigenen kleinen Wohnung. Tatsächlich jedoch erfolgte das Telefonat aus meinem Arbeitszimmer heraus, in welches sie z.T. noch vollgespritzt und nur mit einem Slip bekleidet verschwand. Um schneller wieder zu mir unter die Bettdecke zu schlüpfen wurde das Gespräch natürlich stets kurzgehalten. Man ist ja noch ganz erschöpft vom vielen Lernen.

Nach einem halben Jahr setzte ich ihr die Pistole auf die Brust. Entweder ich oder er. Und siehe da, nach dem gemeinsamen Kurzurlaub der beiden, der ja schon so lange geplant war und natürlich nicht mehr storniert werden konnte, der Schlussstrich. Laut ihr haben natürlich beide in getrennten Betten geschlafen. Aber das versteht sich ja von selber. Endlich! Ich hatte sie erobert!

Was dann folgte waren dann mehr oder weniger spannende Jahre, mit Höhen und Tiefen. Schluss war dann urplötzlich nach einem gemeinsamen Urlaub. Es versteht sich von selbst das ich den Urlaub komplett bezahlt habe. Wenn man dann noch bedenkt, dass ich das Thema Verhütung all die Zeit ihr überließ, hatte ich wahrscheinlich mehr Glück als Verstand. Blockiert bin ich jedenfalls bis heute auf allen Kanälen. Der Trennungsschmerz legte sich allerdings sehr schnell. Wieso warum weshalb. Alles uninteressant. Es wird wohl ein anderer, interessanterer Mann am Horizont aufgetaucht sein, man weiß es nicht. Das Geld jedenfalls habe ich abgeschrieben. Seitdem bin ich Single. Und das nun seit einigen Jahren äußerst zufrieden.

In meinem jungen Leben gibt es da noch die andere Seite, meine Kumpels. Ursprünglich ein Sammelsurium aus wilden Jungs, die jahrelang mit viel Alkohol und oftmals auch weit jenseits der Legalität ihre Jugend genossen haben.

Diese Bande gleicht heute einem Trümmerfeld. Den ehemals besten Kumpel seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Ich sei ein schlechter Einfluss, heißt es seitens seiner Freundin. In ihrem Freundeskreis ist er besser aufgehoben. Ein anderer wird seit Jahren aus demselben Grund von uns allen ferngehalten. Sozusagen an der ganz kurzen Leine, wo eigentlich gar keine Leine mehr ist. Ein weiterer Kumpel ist nun mit seiner Freundin in die Pampa gezogen. Aber nur weil es von dort näher zu ihren Eltern ist. Vor lauter Freude darüber hat sie gleich mal 20 Kilo zugenommen und gleicht nun einem Walross. Schuld daran ist übrigens Covid-19. Gemeinsam mit 2 Katzen und einem Hundewelpen darf sich mein Kumpel nun regelmäßig den Problemen und Ungerechtigkeiten, die seiner Holden so widerfahren widmen. Ein weiterer Kumpel hat gerade ausversehen seine Freundin geschwängert. Während sie vor Freude strahlt, wird ihm so langsam bewusst was das heißt. Tschüss Cabrio, hallo Kombi.

Das alles und noch viel mehr bekommt man beim gemeinsamen Grillen erzählt. Ich, der gerade von seiner 8-wöchigen Asien-Rundreise zurückkam, staunte nicht schlecht. Natürlich war ich in Asien alleine. Man nimmt ja schließlich nicht das Wasser mit in den Rhein. Nachdem beim Grillen das Walross meinen Kumpel zurechtwies wie er künftig den Nudelsalat zu machen hat, bekundete sie mir noch ihr Beileid. Ich armer Kerl muss doch alleine reisen. So gern würde sie auch mal nach Asien. Dabei schaute sie meinen Kumpel fordernd an. Das Thema Kinder fand das Walross übrigens auch sehr interessant. Das war noch ein Grund mehr für meinen Kumpel in seinem Stuhl zu versinken.

Ich ließ das alles unkommentiert. Ich erzählte lieber davon ich das ich nun endlich den Mietvertrag für die Garage bei meiner Eigentumswohnung unterschrieben habe. In einer größeren Stadt durchaus ein großer Grund zur Freude. So möchte ich mir doch im Frühling endlich ein motorisiertes Hobby zulegen. Draußen beim Rauchen wurde ich dann heimlich beneidet. Um meine Freiheit, tun und lassen zu können was ich möchte. Und das von Jungs mit Ende 20. Ist das nicht traurig.

So stehe ich nun da. Beneidet, heimlich beklatscht und vor allem eins: glücklich. Glücklich, dass ich mir seit Jahren nicht mehr andauernd irgendwelche Probleme anhören muss. Glücklich, dass mein Flur nun nicht mehr von hundert Paar Schuhen gepflastert ist. Glücklich, dass ich sowohl mit meiner Zeit, als auch mit meinem Geld tun und lassen kann was ich möchte. Durch meine Selbstständigkeit kann ich mir einteilen was ich wann tue. Mit meiner EX wäre ich heute noch unzufrieden und alimentiert von meinem Arbeitgeber.

Den Löwenanteil an meinem heutigen Leben hatte jedenfalls der Gründer. Er öffnete mir jungem Kerl die Augen, wenn sich die Brille dann doch mal rosa trübte. Seine Artikel und Tipps gaben und geben mir immer noch Orientierung den richtigen Weg weiterzugehen. Danke! Und an den Rest, haltet die Ohren steif Männer. Und denkt an die Worte des Meisters: Bloß nicht in die Muschi abspritzen. Auf ein geiles Jahr 2022.

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