• 19.04.2024

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Auto des Jahres 1967

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Welcher Mann liebt nicht Oldtimer. Das sind meist schöne und auf das Wesentliche konzentrierte Autos mit einem unverkennbaren Gesicht. Vor einigen Jahrzehnten hatten die verschiedenen Automarken individuelle Merkmale. Einen BMW erkannte jeder von Weitem. Ein Benz oder Volkswagen grenzte sich mehr als deutlich von einem Japaner ab. Das ist heute leider völlig anders. Fast alle Fahrzeuge haben sich in den letzten Jahren optisch mehr und mehr angenähert und wer einen Wagen nur von der Seite betrachtet, weiß nicht mehr, ob es ein Audi oder ein BMW ist. Das ist nicht nur schade, sondern verwischt auch das Image einer Automarke. Ganz anders die Autos aus der Vergangenheit. Wer heute einen BMW 1600 sieht, kommt ins Schwärmen. Ein wunderschönes Auto mit einem unverwechselbaren Design. Ein echter BMW eben. Und man möchte es kaum glauben, aber 1967 hat es für den BMW nur für den zweiten Platz beim Auto des Jahres gereicht. Die doppelte Punktezahl erreichte Fiat und wurde damit Sieger.

Ein Oldtimer mit 40 Jahren oder mehr auf der Uhr ist sicherlich etwas kostspielig. Die Ersatzteile sind meist teuer und die neumodischen Werkstätten mit ihrem mechanisch unqualifizierten Personal können Oldtimer kaum noch reparieren. Wenn sie es dennoch versuchen, dann gibt es Murks, der am Ende doppelt teuer wird. Der Besitzer eines Oldtimers sollte selbst etwas schrauben können oder wenigstens jemanden kennen, der diese Aufgabe übernimmt.

Ein Oldtimer ist bei guter Pflege alltagstauglich, doch wer das Geld hat, wird sich nebenher einen modernen Wagen leisten. Das ist sicherlich kein Muss, weil ein Oldtimer heute genauso fährt wie früher. Das größte Problem dürfte die Korrosion sein. Schliesslich waren die Karosserien früher nicht verzinkt. Da hilft eine jährliche Mike Sander Kur und das Problem ist gelöst. Im Sommer wird zwar immer etwas Fett vom Unterboden auf die Straße tropfen, aber der Zweck heiligt die Mittel.

Die Geschmäcker sind bei Oldtimern sehr verschieden, so wie bei Frauen eben auch. Bei der Auswahl müssen stets die Kosten berücksichtigt werden, denn schöne und begehrte Exemplare kosten besonders viel Kohle. Wer keine Frau durchfüttern muss, hat grundsätzlich genügend Geld für einen Oldtimer. Der kann sich praktisch jede Karre leisten und wer etwas nachdenkt, kann sogar einen schönen Oldtimer für relativ wenig Geld bekommen. Wie wäre es mit dem Testsieger aus dem Jahr 1967? Ein schöner Fiat 124. Und wer das Bild dieses Wagens anschaut, schreit sofort, dass das doch ein Lada ist. Ja, wie geht denn das? Die Russen haben die Lizenzproduktion aus Italien übernommen und in den ersten Jahren den Fiat 124 praktisch kopiert. Nur hieß der Fiat 124 nun Lada 2101 bzw. Shigulie. Shigulie war die rein russische Bezeichnung und die Autos, die in den Export gingen, hießen Lada. Die ersten Shigulie kamen 1972 in die DDR und waren von einem Fiat 124 nicht zu unterscheiden.

Der Lada 2101 aus den Jahren 1972 bis 1974 war damit Sieger vor dem BMW 1600. Das ist nicht nur faszinierend, sondern erstaunlich, dass es in der DDR so ein tolles Auto gab. Jedoch haben die Russen den Shigulie nach wenigen Jahren weiterentwickelt und damit die Originalität des Fiats 124 zerstört. Im heutigen Straßenbild gibt es den Lada 2101 praktisch nicht mehr. Man sieht zwar die Nachfolgemodelle, Lada 2103 bis 2107 mit den meist größeren Motoren, die auch sehr schön sind, aber der Ur-Lada ist eben der 2101. Das ist der Klassiker und eindeutig schöner als ein BMW 1600.

Im Internet ist der Markt vom Lada 2101 leergefegt und die angeblich unverbastelten Lada sind meistens nicht mehr im Originalzustand. Oft scheitert es am Kühler oder am Außenspiegel. Der Shigulie hatte den Spiegel auf dem Kotflügel und nicht an der Tür montiert. Außerdem war er nicht eckig, sondern rund auf drei Füßen. Und es gibt noch jede Menge weitere Unzulänglichkeiten. Da macht es keinen Sinn fast 10.000,- € für ein sehr gut erhaltenes, aber nicht mehr originales Modell zu bezahlen. Alternativ kauft man sich eine etwas lädierte Karre und baut dann nach und nach den Wagen auf. Das kostet zwar auch Zeit und Geld, aber bei weitem nicht so viel.

Und wer glaubt, dass ein Oldtimer eine lukrative Geldanlage ist, dürfte auf dem Holzweg sein. Natürlich gibt es solche Wagen, die kosten aber unvorstellbar viel Geld. Alle anderen Autos sind Liebhaberstücke, die auf dem Markt nahezu unverkäuflich sind. Niemand kauft einen Lada für 6.000 € oder mehr. Es ist eben ein Lada. Das ist Fakt.

Andererseits ist ein Oldtimer viel billiger als eine Freundin und somit doch eine gute Alternative und Investition in das eigene Glück. Es ist meist doch schöner am Wochenende in einem Oldtimer über die Landstraßen zu brausen, als in einem Van mit einer dauerzickigen Frau zum Supermarkt zu fahren, während sich die ein oder zwei Kinder auf den Rücksitzen gegenseitig beharken oder das Frühstück auskotzen.

Die Anschaffung eines Oldtimers sollte gut überlegt sein. Oft sind die Ersatzteile unverschämt teuer. Besonders bei einem Benz oder Porsche. Der Lada ist mit Abstand der günstigste Oldtimer und dennoch ein wunderschönes Auto.

Der Lada ist freilich nur ein Beispiel und Inspiration. Egal auf welchen Typ der Mann steht, ein Wagen aus den 60er oder 70er Jahren ist einfach der Knaller schlechthin. Frauen kommen und gehen, aber der Oldtimer bleibt, außer man heiratet. Dann könnte der Wagen nach der Scheidung weg sein. Aber das hat jeder Mann selbst in der Hand.

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